Fenstertypen in der Übersicht – Fenster als wichtige Fassadenelemente
Fenster als wichtige Fassadenelemente für die Belüftung und Belichtung eines Gebäudes dienen ebenso zur Gliederung und Gestaltung der Außenfassade. Die Form des Fensters wie auch das gewählte Material geben der Außenhaut des Hauses ihr individuelles Gesicht. Neben diesen Aspekten lassen sich Fenster noch weiter unterscheiden, zum Beispiel hinsichtlich des Einbauortes oder der Funktion. Die wichtigsten Fenstertypen finden Sie im folgenden Überblick.
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Nach Einbauort
Form, Funktion und Material eines Fensters sind unter anderem vom Einbauort abhängig. Dies gilt ebenso für verschiedene Zusatzausstattungen wie Einbruch-, Sicht- oder Sonnenschutz. Ein weiterer Faktor ist die Nutzung des Raumes: Wohnbereiche benötigen andere Fenstertypen als Lager- oder Technikräume. In jedem Fall muss das Fenster den Anforderungen aus dem Gebäudeenergiegesetz (GEG) entsprechen und einen ausreichenden Wärmeschutz bieten. Das Gesetz schreibt für Fenster von beheizten Räumen einen U-Wert von höchstens 1,3 W/m²K vor. Für unbeheizte Räume mit einer Raumsolltemperatur zwischen 12 und 19 Grad wird ein Wert von höchstens 1,9 W/m²K gefordert.
Kellerfenster
Die Entscheidung zum Fenstertyp für Kellerfenster sollte auf Basis folgender Vorüberlegungen getroffen werden:
- Raumnutzung
- Einbaulage des Fensters
- Einbruchschutz
- Optik
Hinsichtlich der Einbaulage von Kellerfenstern unterscheidet man komplett unterirdische, teilweise unter- und teilweise oberirdische oder komplett oberirdisch (Souterrain) eingebaute Fenster. Insbesondere für ganz oder teilweise oberhalb der Geländeoberfläche eingebaute Kellerfenster ist ein guter Einbruchschutz zu beachten, das diese Fenster leicht erreichbar sind. Als Mindestwiderstandsklasse sollte hier die Klasse RC 2 nach DIN EN 1627 eingehalten werden. Als zusätzliche Maßnahmen sind entweder eine Vergitterung oder einbruchhemmende Maßnahmen wie abschließbare Fenstergriffe, Pilzkopfverriegelungen und/ oder eine durchwurfhemmende Verglasung anzuraten. Für den Bereich der Fenster unterhalb der Geländeoberfläche ist ein Lichtschacht vorzusehen. Auch dieser sollte einbruchsicher gestaltet werden, zum Beispiel mit einer gesicherten Lichtschachtabdeckung.
Fassadenfenster und -türen
Für die Fenster moderner Hausfassaden spielen Wärmeschutz, Einbruchschutz, Optik und Preis eine entscheidende Auswahl bei der Wahl des Fenstertyps. Form, Rahmen und Verglasung richten sich nach der Architektur, den Bauherrnwünschen und dem Budget. Auch hinsichtlich des Einbruchschutzes oder der Öffnungsart ist die Auswahl bei Fassadenfenstern nahezu grenzenlos. Entsprechend der Einbaulage und Nutzung, zum Beispiel als Küchenfenster oder Terrassentür, sollten die jeweils idealen Funktionen gewählt werden. Um die Kosten für die Fenster in Grenzen zu halten, empfiehlt sich der Einbau von Standardgrößen und/ oder Fenster mit identischen Abmessungen.
Dachflächenfenster
Dachflächenfenster für Wohnräume im Dachgeschoß unterliegen ebenso den Anforderungen an Dichtheit und Wärmeschutz. Die Fenster sind als Schwingfenster mit mittiger Drehachse oder auch als Klappschwing- oder Hochschwingfenster konstruiert. Varianten sind Dachbalkone oder Balkonfenster, besonders viel Licht liefert eine Überfirstverglasung mit feststehenden Bereichen. Wichtig beim Dachflächenfenster ist neben der Dichtheit und der leichten Bedienbarkeit ein möglichst hohes Maß an Belichtung. Im unbeheizten Dachgeschoss kommen Kaltraumfenster als günstige Alternative in Frage. Dient das Dachgeschoss als Ausbaureserve, sollten grundsätzlich Wärmedämmfenster gewählt werden.
Fenstertypen nach Material
Für Fenster gibt es heute eine große Auswahl an Rahmenmaterialien und Verglasungen in unterschiedlichen Kombinationen. Welches Material für den Rahmen gewählt wird, ist Geschmackssache und eine Frage des Preises. Bei der Verglasung sollten heute hochwärmedämmende Gläser gewählt werden, um jetzt und in der Zukunft einen sehr guten Wärmeschutz zu gewährleisten.
Rahmen
Für die Fensterrahmen stehen folgende Varianten zur Auswahl:
- Kunststofffenster: Preisgünstig, langlebig und in vielen Farben erhältlich, sind Rahmen aus Kunststoff die erste Wahl, wenn es um hochwertige Fenster mit gutem Wärmeschutz zu günstigen Preisen geht.
- Aluminiumfenster: Aluminium ist stabil, korrosionsfrei und pflegeleicht. Das Material eignet sich vor allem für große Fensterflächen und bietet einen guten Einbruchschutz. Das Problem der schlechten Wärmedämmung haben die Hersteller längst durch thermisch getrennte Profile gelöst.
- Holzfenster: Nach wie vor der Klassiker, wenn es um Fensterrahmen geht. Holzfenster sind optisch ansprechend, langlebig und besitzen materialbedingt eine gute Wärmedämmung des Rahmens. Allerdings sind die Kosten im Vergleich hoch, dies gilt ebenso für den Pflegeaufwand.
- Holz-Alu-Fenster: Die Kombination aus Holz und Aluminium für Fensterrahmen verbindet die Vorteile beider Materialien. Die außenliegende Alu-Schale schützt das Holz und eröffnet zahlreiche Möglichkeiten der Farbgestaltung. Im Inneren profitiert die Wohnatmosphäre von der warmen Ausstrahlung des Holzes.
Verglasung
Auch wenn es viele Varianten gibt, für neue Fenster kommen heute nur noch hochwärmedämmende Fenster mit Zwei- oder Dreifachverglasung zur Anwendung. Um einen möglichst niedrigen U-Wert und damit eine gute Wärmedämmung zu erreichen, sind Dreifach-Verglasungen die richtige Wahl. Insgesamt kommt es jedoch auf die Kombination zwischen Fensterglas und Rahmen und den Gesamt-U-Wert und auch auf die Einbausituation an. Als Faustregel liegen die Verglasungen im folgenden Bereich:
- Zweifach verglaste Fenster: U-Wert von 1,5 bis 1,1 W/m²K
- Dreifach verglaste Fenster: U-Wert von 0,9 bis 0,5 W/m²K
Fenster nach Öffnungsart
Für die Belüftung eines Raumes müssen Fenster geöffnet werden. Dies kann auf unterschiedliche Arten geschehen.
Feststehend
Feststehende Fenster lassen sich nicht öffnen. Sinnvoll ist diese Variante zum Beispiel in Küchen, wenn die Arbeitsfläche über die Brüstungshöhe hinausreicht. Häufig werden Festverglasungen in oberen Geschossen auch anstatt einer gemauerten Brüstung verwendet. So werden die gesetzlichen Regelungen eingehalten und ein hohes Maß an Belichtung erreicht.
Kippfenster
Die Kippfunktion eines Fenster ermöglicht über eine Mechanik das Ankippen des Fensters. In der Regel wird diese Funktion mit anderen Öffnungsarten kombiniert. Als Einzelfunktion macht sie zum Beispiel Sinn, wenn ein Fenster hinter einer Säule oder hinter der Treppe angeordnet ist und sich ohnehin nicht öffnen lässt.
Dreh-Kipp-Fenster
Dreh-Kipp-Fenster sind sicher die am häufigsten eingebauten Fenstertypen. Bei dieser Öffnungsart kann das Fenster je nach Stellung des Fenstergriffes angekippt oder komplett geöffnet werden.
Dänische Fenster
Nach außen öffnende Fenster werden aufgrund ihrer Herkunft häufig auch als Dänische Fenster bezeichnet. Diese Fenster besitzen lediglich eine Drehfunktion und öffnen nach außen. Sie eignen sich für Gegenden mit hohen Windlasten, durch die Konstruktion wird das Aufschlagen des Fensterflügels bei starken Stürmen verhindert.
Schwing-Fenster
Schwing-Fenster sind Dachflächenfenster. Die Aufhängung erfolgt links und rechts in Fenstermitte, sodass sich der Flügel horizontal bewegen lässt. Teilweise ist das Schwingfenster zusätzlich mit einer Klapp-Funktion ausgestattet.
Schiebefenster
Schiebefenster sind immer dann die richtige Wahl, wenn wenig Platz für den geöffneten Fensterflügel vorhanden ist. Auch für Terrassentüren kommt diese Öffnungsart zum Einsatz. Zum Öffnen wird dabei ein Fensterflügel über eine Führung vor den anderen geschoben.
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Sonderformen
Neben den klassischen rechteckigen Fenstern finden sich immer wieder Entwürfe oder Einbausituationen, die besondere Formen für das Fenster erfordern. Diese Fenster werden nach Maß gefertigt und sind entsprechend teurer. Möglich sind Sonderformen in allen Rahmenmaterialien und je nach Form auch in allen Öffnungsarten.
Rund- und Bogenfenster
Runde oder teilweise gerundete Fensterprofile sind Hingucker und werden vor im modernen Neubau häufig eingesetzt. Ebenfalls findet sich diese Sonderform – in der Regel als Bogenfenster in Altbauten und gibt diesen ihren besonderen Charakter.
- Rundfenster sind komplett runde Fenster und heißen auch Kreis- oder Bullaugenfenster. Diese Fenster sind mit allen klassischen Öffnungsarten und mit Holz-, Kunststoff- oder Alurahmenprofilen erhältlich. Die Preise sind aufgrund der aufwendigeren Herstellung im Vergleich zu Rechteckfenstern deutlich höher. Als Halbrundfenster werden Fensterformen als perfekter Halbkreis bezeichnet.
- Bei Bogenfenstern besteht das obere Profil aus einem Bogen, häufig ist diese Fensterform in Altbauten, aber auch in Kirchen und Prachtbauten zu finden. .Varianten des Bogenfenster sind Rundbogenfenster (obere Rundung als Halbkreis), Segmentbogenfenster (flache Rundung) oder Stichbogenfenster (minimale Rundung).
Dreiecksfenster und freie Fensterformen
Im Giebelbereich oder bei stark gegliederten Außenwänden passen Rechteckfenster häufig nicht so recht ins Gesamtbild der Fassade. Dann kommen freie Fensterformen ins Spiel. Die Gestaltungsmöglichkeiten liegen hier im Rahmen der Machbarkeit und sind fast unbegrenzt, da diese Fenster ohnehin als Sonderanfertigung hergestellt werden. Auch hier sind alle Rahmenmaterialien und je nach Form die meisten Öffnungsarten machbar.
- Als Schrägfenster bezeichnet man alle Fenster, die aus der rechtwinkligen Form ausscheren. Mindestens eine Profilseite ist schräg angeordnet und in der Regel an den Verlauf der Außenwand, zum Beispiel im Giebelbereich. Formen des Schrägfensters sind auch Dreiecksfenster oder Trapezfenster.
Sprossenfenster
Durch durchlaufende horizontale und vertikale Profile ist die Glasfläche bei Sprossenfenstern attraktiv gegliedert. Diese Fensterart ist aus allen Rahmenmaterialien und in allen Formen und Öffnungsarten erhältlich. Man unterscheidet zwischen durchgehenden Sprossen, bei denen einzelne Fensterscheiben in den Profilsegmenten sitzen und auf die Glasscheibe aufgeklebte Sprossen. Die zweite Variante ist preislich günstiger und leichter zu reinigen.
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Bei der Auswahl der Fenster für Ihr Wohnhaus haben Sie die Qual der Wahl. Oft ist es nicht leicht, sich zwischen den vielen Möglichkeiten zu entscheiden. Wichtige Kriterien für die Auswahl sind optische Gestaltungswünsche, Anforderungen an Funktion und Einbruchschutz sowie natürlich auch das vorhandene Budget, dass im Rahmen des Bauprojekts für die Fenster zur Verfügung steht.
Fenstertypen
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