Mehr als ein einfaches Dachfenster: Dachloggia und Dachbalkon
Geben es Budget und bauliche Voraussetzungen her, können statt eines einfachen Dachflächenfensters auch eine Dachloggia oder ein Dachbalkon für mehr Licht und Luft im ausgebauten Dachgeschoss gewählt werden. Diese Sonderformen ermöglichen vom Dachgeschoss aus den Austritt nach draußen und können auch optisch zum Highlight werden.
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Die Dachloggia – Freisitz auf dem Dach
Im Gegensatz zum Balkon ist eine Loggia in das Gebäude hineinversetzt, beim Dach also in die Dachfläche. Die Dachloggia ist an drei Seiten geschlossen, an der offenen Seite wird mit einer Brüstung oder einem Geländer eine zuverlässige Absturzsicherung geschaffen. Damit entsteht zwar kein zusätzlicher Wohnraum, aber dafür ein attraktiver Freisitz mit gutem Witterungsschutz und schönem Ausblick.
Für die Konstruktion der Dachloggia bieten sich grundsätzlich zwei Möglichkeiten:
- Beim Neubau kann der offene Dachausschnitt bereits mit eingeplant und entsprechend ausgeführt werden.
- Insbesondere beim nachträglichen Einbau einer Dachloggia empfehlen sich Fertigelemente, die als geschlossene Wanne in das Dach eingesetzt werden.
Insbesondere Abdichtung und Entwässerung der Dachloggia sind anspruchsvoll, da die Loggia keine Überdachung besitzt. Fehler in Konstruktion und Ausführung rächen sich hier schnell mit einem undichten Dach, Wärmebrücken und aufwändigen Folgekosten. Deshalb gehört der Einbau der Dachloggia in fachlich kundige Hände. Dies sorgt nicht nur für eine dichte Ausführung, kommt es doch zu Schäden, liegt die Gewährleistungspflicht beim ausführenden Handwerksbetrieb.
Dachloggia – Fertigelement oder individuell geplant
Beim Einbau einer Dachloggia wird ein Teil des Wohnraums im Dachgeschoss in einen Freisitz verwandelt. Dazu wird ein Teil des Daches aufgenommen. Besonders schnell montiert sind Dachloggien als Fertigelemente. Diese werden in einem Stück angeliefert und in den Dachausschnitt eingesetzt. Der Vorteil dieser Variante sind kurze Bauzeiten und wenig Schmutz auf der Baustelle. Zur Hausseite hin wird die Loggia mit Balkontüren angeschlossen, den Abschluss bildet eine Balkonbrüstung. Die Fertigelemente werden im Werk auf Maß produziert, bestehen aus Kunststoff und werden mit Aluminium, Kupfer oder Zink verkleidet. Auf der Baustelle selbst wird die Gaube lückenlos angeschlossen, so dass Wärmedämmung und Dichtheit gewährleistet sind.
Alternativ kann die Negativgaube auch individuell geplant und eingebaut werden. Diese Arbeiten sollte ein Fachbetrieb übernehmen, um bauliche Mängel auszuschließen. Zwar sind individuell gestaltete Dachloggien teurer als Fertigelemente, dafür sind der Gestaltung nach Bauherrnwunsch kaum Grenzen gesetzt. Für eine ganzjährige Nutzung kann die Loggia mit Schiebefenstern versehen werden und wird so zum gemütlichen Wintergarten.
Der Dachbalkon – Licht und Außensitz im Dachgeschoss
Anders als eine Dachloggia ragt der Balkon nach außen aus der Dachfläche heraus, reduziert also nicht die vorhandene Wohnfläche. Wird für den Neubau ein Dachbalkon eingeplant, wird die Grundfläche häufig auf einen darunterliegenden Carport oder einen Vorsprung im Grundriss gesetzt. Alternativ kann ein Dachbalkon auf Stützen gesetzt werden und ist so auch ein optisches Highlight. Für den Dachbalkon gelten alle Regelungen zu Abdichtung, Dämmung und Entwässerung wie bei einem herkömmlichen Balkon oder einer Dachloggia. Ganz besonders wichtig ist die Abdichtung der Türschwelle, weiterhin muss der Übergang so konstruiert werden, dass kein Wasser vom Balkon ins Innere des Raumes laufen kann. Je nach Konstruktion ist auch ein Sonnenschutz vorzusehen. Werden Freisitze ins Dach integriert, handelt es sich dabei schon aus konstruktiven Gründen in der Regel um Dachloggien. Klassische Dachbalkone sind an der Giebelseite angesetzt.
Die abgespeckte Variante zum Dachbalkon ist ein Dachaustritt, der als ausklappbares Dachfenster konstruiert ist. Im geschlossenen Zustand wirkt der Dachbalkon wie ein normales Dachfenster, beim Öffnen wird der untere Fensterteil automatisch ausgeklappt und zum Geländer als Absturzsicherung. Diese Variante eignet sich besonders für den nachträglichen Einbau und ist deutlich weniger aufwändig und kostengünstiger als ein „echter“ Balkon. Bei dieser Lösung ist keine Baugenehmigung erforderlich.
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Niemals ohne Vorplanung!
Wie auch andere Bau- oder Umbauprojekte müssen Dachloggia und Dachbalkon gründlich geplant werden. Folgende Punkte sollten Bauherrn vorab klären, bzw. berücksichtigen:
- Ganz am Anfang sollte mit der zuständigen Baubehörde geklärt werden, ob der Dachumbau genehmigungsfähig ist. Dies gilt insbesondere dann, wenn eine Dachloggia oder ein Dachbalkon nachträglich eingebaut werden. Da die Optik des Hauses in beiden Fällen sichtbar verändert wird, ist in der Regel eine Baugenehmigung erforderlich.
- Wird der Dachboden zum Wohnraum ausgebaut, müssen Dämm- und Brandschutzvorschriften beachtet werden. Gerade für den Brandschutz kann eine Dachloggia die Anforderung nach einem zweiten Rettungsweg erfüllt werden.
- Die Wärmedämmung muss die Anforderungen aus der Energieeinspar-Verordnung erfüllen. Bereits bei der Planung ist es wichtig, eine ausreichende und fachgerechte Dämmung ohne Wärmebrücken vorzusehen.
- Ebenso wichtig wie die richtige Dämmung ist auch eine fachgerechte und lückenlose Abdichtung der Anschlüsse ans Dach.
- Für eine wirksame Entwässerung kann wahlweise ein innenliegendes System oder eine traufseitige Dachrinne mit Gefälle gewählt werden. Welche Variante sinnvoller ist, hängt von der individuellen Situation ab.
Was kosten Dachloggia und Dachbalkon
Wer sich zum Einbau einer Dachloggia entschließt, muss mit Kosten im fünfstelligen Bereich rechnen. So kostet eine Fertigloggia fürs Dach mit einer Größe von 2,30 m Höhe und 2,50 m Breite etwa 15.000 Euro, hinzu kommen die Kosten für die Herstellung des Dachausschnitts bei nachträglichem Einbau. Individuelle Lösungen können deutlich teurer werden.
Dachfensterbalkone sind je nach Größe und Ausführung bereits ab 2.000 Euro erhältlich, hinzu kommen die Kosten für die Montage des Bauteils. Ein individuell geplanter Dachbalkon ist vor allem beim nachträglichen Einbau deutlich teurer. Bauherrn müssen dafür mit Kosten ab 15.000 Euro rechnen.
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