Fenstergitter – Einbruchschutz und Sicherheit
Fenstergitter bieten einen sicheren Einbruchschutz vor allem für Erdgeschoss- oder leicht zugängliche Fenster. Die robusten Bauteile müssen dabei nicht nach Gefängnis aussehen. Moderne Fenstergitter sind in vielen Varianten erhältlich und können – richtig präsentiert – durchaus die Ausstrahlung einer Fassade aufwerten. Entscheidend für die Schutzwirkung ist die fachgerechte und sichere Montage.
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Fenstergitter – Material und Optik
Als Material für Fenstergitter zum Einbruchschutz oder als Absturzsicherung kommen verschiedene Varianten in Frage:
- Feuerverzinkter Stahl (Farbgestaltung durch Pulverbeschichtung)
- Rostfreier Edelstahl
- Lackiertes Eisen
- Feuerverzinkter Flachstahl
Die Unterschiede liegen vorwiegend in der Optik und im Preis, Fenstergitter aus feuerverzinktem Stahl stellen die günstigste Variante dar. Das Material eignet sich vorwiegend für Fenster, die wenig sichtbar sind, zum Beispiel für Kellerfenster oder auch Lichtschächte. Durch eine farbige Pulverbeschichtung kann die Optik deutlich aufgewertet werden.
Soll das Fenstergitter möglichst filigran und weniger wie ein Schutzgitter wirken, müssen harte Stähle verwendet werden. Diese bieten auch bei geringen Querschnitten noch eine ausreichende Sicherheit gegen Verbiegen. Durch die richtige Farbwahl können sich auch robustere Gitter harmonisch in die Fassadengestaltung einfügen und den Charakter des Hauses ergänzen. Grundsätzlich gilt: Je verspielter ein Gitter gefertigt ist, umso weniger ausgeprägt ist der Gittereffekt.
Fenstergitter – Konstruktion
Die Konstruktion eines Fenstergitters ist in ganz unterschiedlichen Varianten möglich. Neben der einfachen Herstellung aus waagerechten und/ oder senkrechten Streben sind auch unregelmäßige Strukturen oder künstlerisch geschmiedete und verzierte Varianten möglich. Auch hinsichtlich der Funktion gibt es Unterschiede: Das klassische Fenstergitter ist als fest mit der Fassade oder Laibung verschraubtes Gitter konstruiert, daneben gibt es abschließbare Drehgitter, Schiebegitter oder Rollgitter. Bei den beweglichen Varianten bestimmt ein sicheres Schloss die Wirksamkeit des Gitters als Einbruchschutz.
Voraussetzung für Einbruchschutz: Die fachgerechte Montage
Fenstergitter können auf zweierlei Arten montiert werden. Entweder in der Laibung oder auf der Fassade. Gerade bei der Fassadenmontage muss die Verschraubung zusätzlich gesichert werden, damit das Gitter nicht einfach von außen abgeschraubt wird. Hierfür gibt es verschiedene Möglichkeiten:
- Einwegschrauben mit nietenversiegelten Schraubköpfen
- Einseitig drehende Schrauben, die nur in die Schließrichtung bewegt werden können
- Zusätzliche Abdeckungsprofile auf den Befestigungsschrauben
Insgesamt sicherer ist eine Verschraubung in der Laibung, da in diesem Fall die Befestigungspunkte gar nicht erst zugänglich sind.
Die Anzahl der Befestigungspunkte spielt für den Einbruchschutz ebenfalls eine wichtige Rolle. Je mehr Befestigungspunkte umso besser, der Abstand der einzelnen Punkte sollte 50 cm nicht überschreiten. Bei jeder Art von Montage sind eine möglichst tiefe Verankerung im Mauerwerk sowie eine ausreichende Gewindestärke wichtig. Aufhebelversuche entwickeln eine enorme Kraft, denen die Befestigung gemäß der gewählten Widerstandsklasse (3 Minuten bei RC 2) widerstehen muss.
Fenstergitter – nicht nur als Einbruchschutz geeignet
Denkt man an Fenstergitter, steht meist der Einbruchschutz an erster Stelle. Für Erdgeschossfenster, Kellerlichtschächte oder auch leicht zugängliche Fenster in oberen Geschossen stellt ein fachgerecht hergestelltes und sorgfältig montiertes Gitter eine zuverlässige Schutzmaßnahme dar. Ein anderes Einsatzgebiet ist die Herstellung der Sicherheit in oberen Geschossen. Erreicht ein Fenster nicht die baurechtlich vorgeschriebene Brüstungshöhe, muss es normalerweise als Festverglasung eingebaut werden. Mit einem Fenstergitter, das mindestens bis zur Brüstungshöhe reicht, kann auch bei geringer Brüstungshöhe oder bodentiefen Fenstern auf eine Festverglasung verzichtet und ein herkömmliche Dreh-Kipp-Fenster eingebaut werden.
Widerstandswerte von Fenstergittern
Entscheidend dafür, wie widerstandsfähig ein Fenstergitter gegen Einbruchsversuche ist, ist die Kombination aus Montage und Dimensionierung sowie das verwendete Material und die Abstände der Gitterstäbe:
- Das verwendete Material muss so dimensioniert werden, dass die Gitterstäbe nicht verbogen werden können. Dazu sollten die Gitterstäbe einen Querschnitt von mindestens 18 mm aufweisen.
- Die Kreuzungspunkte der Gitter müssen fest miteinander verbunden sein, zum Beispiel durch Schweißen.
- Ab einer Abmessung von 400 mm x 250 mm für Rechtecke sowie 350 mm für kreisförmige Öffnungen ist ein Durchstieg theoretisch möglich. Die Abstände der Gitterstäbe müssen deshalb unter diesen Werten liegen (empfohlen: 120 mm).
- Zwischen Fassade und Gitter darf der Abstand von 300 mm nicht überschritten werden.
- Die Befestigungspunkte des Gitters an der Fassade müssen ausreichend in der Anzahl (mehr als vier), unerreichbar oder demontiersicher sein.
Im privaten Wohnbereich empfiehlt die Polizei für einen sicheren Einbruchschutz mindestens die Widerstandsklasse RC2 nach DIN EN 1627. Durch die Verwendung von ebenso klassifizierten Fenstergittern kann dieser Wert erreicht werden, auch ohne, dass am Fenster selbst Nachrüstarbeiten vorgenommen werden müssen. Welche Widerstandsklasse ein Fenstergitter aufweist, ist der Herstellerbescheinigung zu entnehmen. Besonders zuverlässig sind VdS-zertifizierte Produkte, die Zertifizierung bestätigt die einbruchhemmende Wirkung gemäß DIN.
Was kosten Fenstergitter?
Abhängig von Größe und Ausführung sind Fenstergitter für die Selbstmontage bereits zum mittleren zweistelligen Preis erhältlich. Dabei handelt es sich jedoch meist um ungeprüfte Gitter. Werden Fenstergitter als geschmiedete Maßanfertigung hergestellt, beginnt die Preisspanne bei ca. 200 Euro, Gitter aus Edelstahl und Schmiedeeisen sind deutlich teurer, die Preise sind in diesem Fall individuell und hersteller- bzw. modellabhängig.
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