Fenster Lüftung: Frische Luft, um entspannt zu wohnen
Beim Bau und bei der Modernisierung von Wohnhäusern hat die Energieeffizienz in den vergangenen Jahren immer weiter an Bedeutung gewonnen. Der Grund sind neben steigenden Energiepreisen die politischen Zielsetzungen, um dem Klimawandel zu begegnen. In Deutschland wurden drei Viertel aller bestehenden Gebäude vor dem Jahr 1978 errichtet. Damit stammen sie aus einer Zeit, bevor irgendeine Wärmeschutzverordnung in Kraft getreten ist.
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Die Folgen zeigen sich am Energieverbrauch: Rund 40 Prozent der Endenergie werden in Deutschland durch die Gebäude verbraucht. Das ist mehr Energie, als beispielsweise der Verkehrssektor benötigt. Außerdem entstehen über diesen hohen Energieverbrauch rund ein Drittel aller deutschen CO2-Emissionen durch den Gebäudebestand. Da die Heizenergie in der Energiebilanz eines privaten Haushalts den größten Posten ausmacht, bietet sich hier auch der größte Hebel zur Energieeinsparung. Die Wärme sollte so gut wie möglich im Haus bleiben. Dies gelingt am besten, wenn die Gebäude sehr dicht sind. Sehr dicht bedeutet in der Folge aber auch, dass sich dadurch die Raumluft nicht mehr von selbst gegen frische Luft von draußen austauscht.
Gute Abdichtung und notwendiger Luftaustausch
Neue Fenster weisen aufgrund hochwertiger Dichtungen und einem fachgerechten Wandanschluss eine hohe Luftdichtheit auf. Dies ist vor dem Hintergrund der Energieeffizienz auch so gewollt. Denn undichte Fenster sorgen dafür, dass wertvolle Heizenergie nach draußen verloren geht. Bei einem Neubau oder einer energetischen Komplettsanierung muss daher im Anschluss durch einen so genannten Blower-Door-Test die hohe Dichtheit nachgewiesen werden.
Ventilatoren erzeugen dabei im Gebäude einen Über- oder einen Unterdruck. Auf diese Weise lässt sich dann prüfen, ob das Haus optimal abgedichtet ist.
Die Kehrseite der Medaille ist allerdings, dass nicht nur die Wärme, sondern auch die verbrauchte Luft in den Wohnräumen bleibt. Durch den hohen Abdichtungsgrad entsteht in sanierten Gebäuden oder Neubauten nach den hohen energetischen Standards des Gebäude-Energie-Gesetzes (GEG) daher ein erhöhter Lüftungsbedarf. Um den notwendigen Luftaustausch sicherzustellen, gibt es verschiedene Möglichkeiten:
- die klassische Fensterlüftung
- die Lüftung über Fensterfalzlüfter
- die Lüftung durch Automation
- den Einbau einer kontrollierten Wohnraumlüftung
Neubau und Sanierung verlangen nach einem Lüftungskonzept
Das Problem der Luftdichtheit und des mangelnden Luftaustauschs ist lange bekannt. Nach dem Bau der ersten hervorragend abgedichteten Passivhäuser zeigte sich, dass hier die Feuchtigkeit nicht in ausreichendem Maße aus dem Inneren abgeleitet wurde. Inzwischen verlangt der Gesetzgeber daher für jeden Neubau und jede umfassende Sanierung, die sich Lüftungstechnisch auswirkt, ein eigenes Lüftungskonzept. Dabei sind Planer, Architekt und Bauherr gleichermaßen in der Pflicht. Das ist in der Norm DIN 1946, Teil 6, geregelt.
Alles beim Alten lassen ist keine Option
In alten Häusern tauscht sich die Raumluft quasi „aus Versehen“ über eine unzureichende Abdichtung der Fenster aus. Diese ungewollte Lüftung mag für die Luft im Innenraum ein nicht beabsichtigter Vorteil sein, kann regelmäßiges Lüften allerdings nicht ersetzen. Denn die Luftmengen, die sich austauschen, sind nicht genau definiert. Ob sie ausreichen, um genug Feuchtigkeit abzuleiten und genug Frischluft ins Innere zu bringen ist fraglich. Unstrittig ist allerdings, dass über diese Undichtigkeiten viel Heizenergie verloren geht. Dies verstärkt sich noch, wenn das Wetter besonders windig ist. Wie bei einem undichten Dach wird dann die Energie durch den Wind praktisch aus dem Haus herausgesogen.