Korrekte Montage ist die Voraussetzung für eine optimale Funktion
Der richtige Einbau neuer Fenster wird von so manchem versierten Hobbyhandwerker leicht unterschätzt. Das ist kein Wunder, denn die Aufgabe erscheint zunächst durchaus überschaubar. Außerdem sind die Fenster Bauteile, die nach dem Einbau zwar fest mit dem Gebäude verbunden sind, allerdings austauschbar bleiben. Hauswände, der Keller oder das Dach flößen da mehr Respekt ein. Hinzu kommt, dass Fenster in den verschiedensten Standardmaßen in jedem Baumarkt zu sehr günstigen Preisen erhältlich sind.
Fenster-Konfigurator:
Jetzt Fenster individuell konfigurieren und Top-Angebote erhalten!
Allerdings sollte vor der Eigenleistung beachtet werden:
- Fenster sind heute sehr komplexe, technisch ausgeklügelte Bauelemente. Damit sie ihre volle Wirkung bezüglich der Energieeffizienz, Lärm- und Feuchteschutz, Funktionalität und der anderen Eigenschaften, die sie bieten sollen, aufweisen können, müssen sie richtig installiert sein.
- Auch bei vergleichsweise kleinen Details ist heute eine hohe Genauigkeit gefragt. Das beste Beispiel bietet der Wandanschluss. Er ist heute speziell abzudichten. Nur so werden die hohen Anforderungen an den Wärmeschutz erfüllt. Das reine Ausschäumen der Fuge zwischen Rahmen und Mauerwerk und das Verputzen danach reichen nicht aus. Denn eine solche Konstruktion ist nicht vollständig luftdicht, wie es eine Lösung nach neuestem Stand der Technik verlangt.
- Fenster müssen exakt zur jeweiligen Wandöffnung passen. Sind die Fenster zu klein, stellen sich große Herausforderungen, um sie fachgerecht einzubauen. Der Anspruch an eine hohe Fachkenntnis besteht also bereits beim richtigen Aufmaß nehmen.
- Sollen die Fenster automatisiert und ins Smart Home integriert werden, führt kaum ein Weg an einem qualifizierten Fachhandwerker vorbei. Denn in diesem Fall muss jedes Fenster mit einer eigenen Stromversorgung versehen werden und die notwendigen Voraussetzungen bieten, um sich in die Hausautomation einbinden zu lassen.
In jedem Fall lohnt sich daher der Gang zu einem Fachbetrieb. Eventuell stellt sich dann sogar heraus, dass die neuen Fenster in maßgeschneiderter Form gar nicht so viel teurer als die Standardlösung sind und sich diese Variante daher anbietet. Darüber hinaus gibt es weitere Argumente für eine hohe Qualität:
- Durch den korrekten Einbau von Fensterelementen, die hohen technischen Standards entsprechen und genau für die Fensteröffnungen angefertigt wurden, wird der Wert des Gebäudes deutlicher gesteigert als bei günstigen Fenstern aus dem Baumarkt.
- Sollte das Haus einmal verkauft werden, können der Nachweis über die korrekte Montage der Fenster sowie der Nachweis ihrer Qualitäten leicht zu einem Argument für die Preisgestaltung werden.
Fehler vermeiden beim Fenstereinbau
Wer Fehler beim Fenstereinbau vermeiden möchte, sollte sich an den Vorgaben des Fenstereinbaus nach dem RAL-Gütesiegel orientieren. Die Qualitätskriterien sorgen dafür, dass ein absolut dichter Wandanschluss des Fensterelements entsteht. Allerdings geht es bei dieser Montageart nicht um Standardeinbaumethoden, sondern mehr um die Berücksichtigung wichtiger Eigenschaften wie Wärme-, Schall- und Einbruchschutz.
Um einen optimalen Wärmeschutz durch neue Fenster zu erzielen, muss im Grunde auch die Fassade gedämmt werden. Moderne Drei-Scheiben-Wärmeschutzverglasungen erzielen sonst einen höheren Dämmwert als die Wand, was zu Kondensation auf der kälteren inneren Wandfläche führen kann. Wird zusätzlich zum Fenstertausch gedämmt, sollte das Fenster bündig mit der Außenwand eingebaut werden, sodass die Fassadendämmung die Anschlussfuge von Fenster und Hauswand überlappt. Ansonsten drohen die Fensterlaibungen zur energetischen Schwachstelle zu werden.
Häufige – aber vermeidbare – Fehler beim Fenstereinbau sind:
- Mangelhafte Ausrichtung, sodass die Fenster hinterher nicht gerade sind
- Zu geringe Dehnungsfugen, was zu Spannungen im Rahmen führen kann
- Mangelhafte Abdichtung
- Falsche oder zu kurze Betonanker, sodass das Fenster nicht fest genug in der Fensterlaibung sitzt
- Falsche Platzierung, zum Beispiel in der Mitte der Fensterlaibung, obwohl später noch gedämmt werden soll
- Zu wenig Sogfalt an den Wandübergängen beim Einbau, sodass die Verschmutzungen die Abdichtung unwirksam werden lassen.
Auf der sicheren Seite ist, wer das Feld beim Fenstereinbau den Profis überlässt. Sie wissen was sie tun. Und falls doch einmal ein Fehler geschieht, haben die Hauseigentümer Regressansprüche.
Fenstereinbau – eine saubere Sache
Oftmals scheitert eine Fenstersanierung an der Furcht vor Schmutz und Lärm. Dabei lassen sich Fenster in der Regel sehr sauber austauschen. Wie sauber die Arbeiten verlaufen, hängt vom jeweiligen Einbaubetrieb ab.
Um ein neues Fenster einzubauen, muss lediglich der alte Rahmen aus der Fensterlaibung entfernt werden. Dazu wird er mit einer Säge zerschnitten, anschließend werden die Mauerwerksanker gezogen. Bei diesen Arbeiten fällt nur wenig Schmutz an. Unter Umständen verwendet der Einbaubetrieb auch einen Industriestaubsauger, um Schmutz zu vermeiden.
Der Einbau des neuen Fensters ist ebenfalls sauber möglich. Nachdem die Laibung gereinigt und eventuell nötige Beschädigungen ausgebessert wurden, platzieren die Monteure den Rahmen in der Fensteröffnung und richten ihn aus. Der Blendrahmen wird dann mit neuen Mauerwerksankern in der Wand verankert.
Beim Herausbrechen des alten Rahmens kann es passieren, dass die Tapeten oder der Putz in den Laibungen leicht beschädigt werden. In diesem Fall sind nach dem Einbau kleinere Schönheitsreparaturen notwendig. Diese führt teilweise der Einbaubetrieb direkt mit aus. Allerdings können hier versierte Handwerker auch selbst aktiv werden. Wichtig: Werden in einer Mietwohnung Fenster ausgetauscht, sollten die Mieter über diesen Aufwand und die dadurch entstehenden Kosten mit ihrem Vermieter sprechen und sie sich ersetzen lassen.