Vierfachverglasung

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Vierfachverglasung – der Wärmeschutz der Zukunft

Noch in den 1970er und 1980er Jahren waren Zweifach-Verglasungen das Beste, was ein Fenster in Sachen Wärmeschutz zu bieten hatte. Diese Technologie wurde immer weiter verbessert, zum Beispiel durch Füllungen des Scheibenzwischenraums mit Edelgasen oder der sogenannten „warmen Kante“ zur Verhinderung von Wärmebrücken am Scheibenrand. Ab 2003 sorgten Fenster mit Dreifach-Verglasung für noch geringere U-Werte und damit besseren Wärmeschutz. Die neueste Innovation der Fensterhersteller ist die Vierfach-Verglasung, die noch mehr Energieeffizienz durch niedrige U-Werte bietet und möglicherweise zumindest im Passivhaus zukünftig zum Standard werden könnte.

Dreifachverglasung ist mittlerweile für wärmedämmende Fenster Standard, Fenster mit Vierfachverglasung leisten hinsichtlich des U-Wert noch einiges mehr © fotomek, stock.adobe.com
Dreifachverglasung ist mittlerweile für wärmedämmende Fenster Standard, Fenster mit Vierfachverglasung leisten hinsichtlich des U-Wert noch einiges mehr © fotomek, stock.adobe.com
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Vier Scheiben – drei Zwischenräume

Noch sind Fenster mit vier Glasscheiben selten, aufgrund der Ansprüche an den Wärmeschutz und die Energieeffizienz von Gebäuden ist abzusehen, dass sich die neue Fenstervariante früher oder später zum Standard im Neubau entwickelt. Die Mehrfachverglasung mit vier Fensterscheiben senkt nicht nur den U-Wert des Fensters, sondern bietet auch hinsichtlich Sicherheit und Schallschutz einen Mehrwert. Erreicht werden können U-Werte bis 0,4 W/ m²K (im Vergleich: Fenster mit zwei Scheiben und Edelgasfüllung erreichen U-Werte um die 1,0 W/m²K).

Ob der Einbau vierfach verglaster Fenster im Rahmen einer energetischen Sanierung im Altbau Sinn macht, muss genau abgewogen werden © momius, stock.adobe.com
Ob der Einbau vierfach verglaster Fenster im Rahmen einer energetischen Sanierung im Altbau Sinn macht, muss genau abgewogen werden © momius, stock.adobe.com

Vierfachverglasung im Altbau – Ist das sinnvoll?

Gerade in älteren Bestandsbauten ist ein guter Wärmeschutz wichtig und sollte möglichst nachgerüstet werden. Im Rahmen einer energetischen Sanierung werden nicht nur Außenwände und Dach zusätzlich gedämmt, auch ein Fenstertausch ist in den meisten Fällen erforderlich und auch sinnvoll. Ob für diesen Fall eine Vierfachverglasung gewählt wird, um möglichst niedrige U-Werte zu erzielen, hängt von der Art der Dämmung und die erzielbaren Werte ab. Nur dann, wenn die Gebäudehülle in hohem Maße gedämmt ist, machen auch hoch wärmedämmende Fenster sind. Bleibt die Fassade ungedämmt, ist nicht einmal eine Dreifach-Verglasung zu empfehlen. Der Vorteil, den die guten U-Werte bringen, verpufft immer dann, wenn die Dämmung der Außenwand deutlich schlechter ist.

Wie sinnvoll ist eine Vierfachverglasung?
Wie sinnvoll ist eine Vierfachverglasung?

Was kostet die Vierfachverglasung?

Da vierfach verglaste Fenster bisher noch keine Massenware sind, die Entwicklung noch in den Kinderschuhen steckt und lediglich einzelne Hersteller diese Fenstervariante anbieten, ist es nicht möglich, belastbare Preisbeispiele zu nennen. Sicher ist allerdings, dass Fenster mit einer Vier-Scheiben-Verglasung signifikant teurer sind als Fenster mit Zwei- oder Dreifachverglasungen. Einer der Gründe für den hohen Preis ist die Füllung der Scheibenzwischenräume mit Krypton, einem extrem teuren Edelgas.

Sinnvoll ist die Vierfachverglasung deshalb im Moment nur bei besonderen Umständen, zum Beispiel wenn die geforderten Effizienzwerte – zum Beispiel für eine Förderung – anders nicht zu erreichen sind.

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Kritik an der Vierfachverglasung

Viel hilft viel. Dieses Motto stimmt nach Ansicht einiger Experten bei der Vierfachverglasung nicht unbedingt. Betrachtet man diese Art der Verglasung in ihrer Gesamtheit, also hinsichtlich Mechanik, Thermik, Lebensdauer und Gesamtenergiebilanz zeigen sich einige kritische Punkte. Im Endergebnis steigen Wärmedämmung und Energieeffizienz nicht proportional mit der Anzahl der Scheiben, da sich durch eine Veränderung von Einzelkomponenten – in diesem Fall der Verglasung – immer auch die Eigenschaften des Gesamtsystems verändern und neu betrachtet werden müssen.

Ein wichtiger Aspekt, der insbesondere hinsichtlich dem Gedanken der Energieeffizienz eine Rolle spielt, ist die Gesamtbilanz. Der Energieaufwand für die Herstellung von Vierfachverglasungen ist ausgesprochen hoch, da aus thermo-mechanischen Gründen Einscheibensicherheitsglas anstatt das übliche Floatglas verwendet werden muss. Durch das hohe Gewicht steigen ebenfalls die Transportkosten. Im Vergleich benötigt die Herstellung von Vierfach-Isolierglas doppelt soviel Energie wie die von Zweifach-Isoliergläsern: So beträgt der Primärenergiebedarf für die Herstellung von Vierfach-Isolierglas fast viermal so viel wie die von Zweifach-Isolierglas. Der Wasserverbrauch ist nahezu doppelt so hoch, der CO2-Fußabdruck liegt beim Vierfach-Isolierglas bei 79,5 kg (31,5 bei Zweifachverglasungen).

Fraglich ist aktuell auch, wie lange ein vierfachverglastes Fenster hält. Durch die vier Scheiben und das hohe Gewicht ist der Randverbund stark belastet. Die voraussichtliche Lebensdauer lässt sich aufgrund fehlender Erfahrungswerte (noch) nicht beantworten.

Die hohen Herstellkosten führen auch zu einem hohen Preis der Fenster. Ob sich die Kosten angesichts der geringen Verbesserung des U-Wertes um maximal 0,2 W/m²K wirklich amortisiert ist mehr als fraglich.

U-Werte bei
Mehrfachverglasungen
U-Werte bei Mehrfachverglasungen

Schließlich ist die Vierfachverglasung auch eine Frage des Durchblicks. Durch den Aufbau ist die verzerrungsfreie Durchsicht kaum mehr möglich, weiterhin sind diese Verglasungen stark spiegelnd. In diesem Zusammenhang ist auch zu bedenken, dass durch die vier Scheiben die solaren Wärmegewinne sinken. Zwar liefern sehr helle Vierfach-Isoliergläser durchaus einen Energiegewinn durch das Sonnenlicht, allerdings kann der sehr schnell gegen Null gehen, wenn die Sonne nicht scheint, das Fenster verschattet ist oder das Gebäude stark klimatisiert ist.

Angesichts dieser Betrachtung sollte genau geprüft werden, ob eine Vierfachverglasung im jeweiligen Bauprojekt wirklich einen echten Mehrwert bietet und einen Beitrag zum Umweltschutz leistet.

Je niedriger der U-Wert, umso mehr kann an den Heizkosten eingespart werden. Ein um 0,1 W/m²K niedrigerer U-Wert spart 1 Liter Heizöl pro m² Fensterfläche und Jahr.

Der U-Wert beschreibt wie viel Wärme nach außen gelassen wird
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Lohnt sich die Vierfachverglasung?

Wie alle neuen Produkte sind auch Fenster mit Vierfachverglasungen heute noch sehr teuer. So muss genau gerechnet werden, ob sich die Investition lohnt und gegenüber der möglichen Energieeinsparung sinnvoll ist. Geht man davon aus, dass ein vierfachverglastes Fenster einen um 0,1 W/ m²k niedrigeren U-Wert als ein dreifach verglastes Fenster hat, bedeutet dies eine Einsparung von etwa 1,0 Liter Heizöl pro Quadratmeter Fensterfläche und Jahr.

Einen weiteren Vorteil bietet die Vierfachverglasung in Sachen Schallschutz, das Plus an Glasscheiben und der zusätzliche Scheibenzwischenraum in Verbindung mit den stabilen Verbindungen zwischen Glas und Rahmen sorgen dafür, dass der Außenlärm draußen bleibt und im Haus Ruhe herrscht, auch wenn es draußen laut ist.

Austausch der Fensterverglasung © highwaystarz, fotolia.com
Lohnt es sich, nur die Verglasung statt das ganze Fenster auszutauschen?

Die Idee ist attraktiv: Wieso die kompletten, intakten Fenster austauschen und nicht allein die Verglasung erneuern. In der Praxis ist… weiterlesen

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