Fenstereinbau DIY – Anleitung in 6 Schritten
Neue Fenster sind ein großer finanzieller Posten. Möchten Bauherrn bei Einbau oder Fenstertausch sparen, können Sie diesen mit etwas handwerklicher Erfahrung auch selbst übernehmen. Damit das Fenster später funktionstüchtig und dicht ist, ist große Sorgfalt nötig, Fehler beim Verschrauben oder beim Einlegen der Dichtungen können sich langfristig negativ auswirken. Vor allem Wärmeverluste sind ein Problem, ebenso können Spannungen im Fenster durch eine falsche Ausrichtung des Rahmens zu Schwierigkeiten führen.
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1. Die Vorbereitung
Besonders beim Fenstertausch im Altbau sind einige Vorarbeiten zu leisten. Die alten Fenster und Fensterbänke müssen ausgebaut, die Laibungen für den Einbau der neuen Fenster vorbereitet werden. Bevor die Arbeiten losgehen, werden alle nötigen Werkzeuge und Materialien bereitgelegt. Grundsätzlich sollte man beim Fenstereinbau zu zweit arbeiten.
Die Werkzeugliste
- Bohrmaschine/ Schlagbohrmaschine
- Stein- oder Holzbohrer
- Zollstock
- Wasserwaage
- Bauschaumpistole
- Leiter
Die Materialliste:
- Bauschaum
- Bauschaumreiniger
- Fensterrahmenschrauben
- Unterlegscheiben, bzw. Tragklötze
- Dampfdichte Folie
- diffusionsoffene Folie oder Kompriband
Beim Fenstertausch im Altbau müssen im ersten Schritt die alten Fenster entfernt werden, dazu ist zusätzliches Werkzeug nötig:
- Elektrischer Fuchsschwanz
- Mauerfräse
- Brecheisen
- Hammer
- Schraubenzieher
- Beißzange
- Leiter
Zur Entfernung der alten Fenster werden die Fensterflügel ausgehängt, anschließend werden der Blendrahmen und eventuell vorhandene Vorbaurolladen demontiert. Rollladen mit festem Mauerkasten können an Ort und Stelle verbleiben, lediglich die Führungsschienen sollten entfernt werden.
- Zum Entfernen des Fensterrahmen wird mit der Mauerfräse oder alternativ dem elektrischen Fuchsschwanz entlang des Fensterrahmens gesägt, um die Befestigungen zu durchtrennen.
- Zum sicheren Ausbau des Rahmens wird dieser mehrfach zersägt – auch hier leistet der Fuchsschwanz gute Dienste. Empfehlenswert sind je zwei Schnitte rechts und links sowie jeweils ein Schnitt oben und unten. Damit sich die Rahmenteile beim Ausbau nicht verkanten, sind V-Schnitte zu empfehlen.
- Der zersägte Rahmen wird nun mit dem Brecheisen vorsichtig herausgehebelt.
Entstehen beim Ausbau Schäden an der Laibung, müssen diese sowie die vorhandenen Befestigungslöcher glattgeputzt werden. Dichtstoffreste können mit dem Schraubenzieher oder einem Cuttermesser entfernt werden.
Ebenfalls ausgebaut werden muss mindestens die innere Fensterbank. In der Regel lässt sich diese recht einfach demontieren, da Fensterbänke aus Holz, Alu oder Kunststoff häufig mit Winkeln unter dem Putz verschraubt sind. Nach dem Entfernen der Winkelschrauben mit dem Akkuschrauber kann die Fensterbank vorsichtig herausgehebelt werden. Bei der Außenbank aus Aluminium wird ähnlich vorgegangen. Nachdem alle Schrauben entfernt wurden, wird die Fensterbank vorsichtig ausgehebelt.
2. Fenster für den Einbau vorbereiten
Sind alle Vorarbeiten erledigt und die Fensteröffnung bereit für den Einbau, wird zuerst die Schutzfolie vom Fensterrahmen entfernt, anschließend können die Beschläge bei ausgehängtem Fensterflügel montiert werden. In den Herstellerhinweisen findet sich in der Regel eine Anleitung dazu. Um Beschädigungen am Rahmen vorzubeugen, sollte der Fensterflügel auf einer weichen Unterlage gelagert werden.
3. Blendrahmen ausrichten und montieren
Damit das Fenster funktionsfähig und dicht ist, muss der Rahmen in der Horizontalen wie der Vertikalen exakt ausgerichtet werden. Dazu wird der Rahmen mit der Wasserwaage ausgerichtet und mit Tragklötzen oder Unterlegscheiben verkeilt.
Auch die Einbauebene muss beachtet werden. Diese ist abhängig von der Lage der Dämmebene. Bei der energetischen Sanierung der Gebäudehülle empfiehlt es sich, die Fenster direkt an die Außenseite der Laibung zu setzen, dadurch kann die Dämmebene der Außenwand über die Fuge zwischen Rahmen und Mauerwerk gezogen werden und diese verdecken.
4. Blendrahmen verschrauben
Mit der Schlagbohrmaschine werden durch die im Rahmen vorgesehenen Befestigungslöcher die Bohrlöcher im Mauerwerk vorgebohrt. Dabei sollte vorsichtig vorgegangen werden, um keine Absplitterungen oder Löcher zu riskieren. Gegebenenfalls ist die Verwendung von Rahmendübeln angebracht. Anschließend werden die Schrauben eingedreht.
5. Fugen abdichten
Die fachgerechte Abdichtung der Fuge zwischen Mauerwerk und Rahmen ist entscheidend dafür, dass das Fenster nach dem Einbau wind-, feuchte- und wärmedicht ist. Dazu müssen drei Dichtungsebenen beachtet und die richtigen Materialien gewählt werden:
- Die Innendichtung trennt zwischen Außen- und Raumklima und wird mit dampfdichter Folie oder als Acryl-Dichtung ausgeführt.
- Die mittlere Dichtungsebene zwischen Rahmen und Mauerwerk wird mit Montageschaum, Mineralfaser oder ähnlichem Dichtstoff ausgeführt.
- Die Außenfuge dient dem Wetterschutz und muss dauerhaft schlagregendicht sein. Ideal zur Abdichtung eignet sich ein Kompriband.
- Alternativ kann ein Multifunktionsband verwendet werden, dass sich für alle drei Dichtungsebenen eignet.
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6. Fensterflügel einhängen
Ist der Blendrahmen befestigt und abgedichtet, können die Fensterflügel nach Herstelleranleitung eingehängt werden. Stellt sich bei der Funktionsprüfung heraus, dass der Flügel klemmt oder nicht in seiner Position stehen bleibt, ist eine Nachjustierung erforderlich.
Einstellmöglichkeiten sind in der Regel:
- Die parallel seitliche Einstellung
- Die Höheneinstellung
- Die diagonale Flügeleinstellung
- Die Einstellung des Anpressdrucks
Ist das Fenster eingebaut, müssen anschließend die Fensterbänke montiert werden. Auch hier ist auf einen sauberen, dichten Anschluss und die erforderliche Dämmebene zu achten. Zum Abschluss wird das Fenster eingeputzt. Vor dieser Arbeit sollte das Fenster gut geschützt werden, damit es nicht zu Schäden und Verschmutzungen am Glas oder am Rahmenmaterial kommt.
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