Mauerdurchbruch für Fenster oder Türen herstellen
Wird ein Gebäude saniert oder umgebaut, wird häufig auch Hand an den Grundriss angelegt. Dies macht es erforderlich, neue Fenster oder Türen einzubauen. Der dazu nötige Mauerdurchbruch kann von geübten Heimwerkern unter Beachtung verschiedener Regeln auch in Eigenleistung hergestellt werden.
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Tragend oder nichttragend – wichtige Vorüberlegungen
Ein wichtiger Aspekt bei der Herstellung eines Wand- oder Mauerdurchbruchs ist die Einschätzung der betreffenden Wand. Bei tragenden Wänden müssen gegebenenfalls zusätzliche Maßnahmen ergriffen werden, hier muss ein Tragwerksplaner eventuell nötige Verstärkungen sowie den erforderlichen Sturz vorab berechnen. Auch während der Baumaßnahme selbst können Abstützungen, zum Beispiel von Holzbalken, Deckenträgern aus Stahl oder das Mauerwerk über dem Durchbruch erforderlich sein, um die Lasten abzufangen. Dies erfolgt mit Hilfe von Stahlstützen. Mauerdurchbrüche in nichttragenden Wänden sind in der Regel einfacher herzustellen, hier müssen lediglich eventuell in der Wand verlegte Installationsleitungen und Rohre berücksichtigt werden.
Mauerdurchbruch herstellen – die verschiedenen Verfahren
Mauerdurchbrüche für Fenster und Türen können auf zwei verschiedene Arten hergestellt werden, die jeweils unterschiedliches Werkzeug und unterschiedliche Vorgehensweisen erfordern:
- Mauerdurchbruch stemmen: Bei diesem Verfahren wird ein Bohrhammer eingesetzt, um den gewünschten Teil der Wand zu entfernen. Besonders bei großen Mauerdurchbrüchen und dünnen Wänden kann es allerdings leicht zu Ausbrüchen an der Stemmkante kommen. Empfehlenswert ist es, die grobe Öffnung mit dem Bohrhammer herzustellen und an den Kanten mit Hammer und Meißel zu arbeiten.
- Mauerdurchbruch schneiden: Gerade bei schlanken Wandquerschnitten bietet das Schneiden der Mauer mit Hilfe eines Winkelschleifers die Möglichkeit, einen Wanddurchbruch mit sauberen Kanten herzustellen. Das Risiko, dass Teile ausbrechen, ist hierbei gering. Ein Nachteil bei diesem Verfahren ist die große Menge an Staub, die beim Schneiden entsteht. Deshalb ist die Methode vorwiegend für noch unsanierte und unbewohnte Räume geeignet.
Mauerdurchbruch für Fenster und Türen – Schritt-für Schritt-Anleitung
Wie bei jedem Bauprojekt ist auch beim Herstellen eines Mauerdurchbruchs eine gute Vorbereitung wichtig. Vor Beginn der Arbeiten sollten alle Werkzeuge und Materialien bereit liegen.
Werkzeugliste
- Bohrhammer oder Winkelschleifer
- Hammer und Meißel
- Stahlträger und Holzbohlen zum Abstützen
- Abdeckfolie
- Schutzbrille und Schutzhandschuhe
- Putzeimer und Mörtelkelle, Fugenkelle
Materialliste
- Fenstersturz
- Putz/ Mörtel
- Wasser
Erfolgt der Mauerdurchbruch in bewohnten oder bereits sanierten Räumen, werden Boden und Mobiliar sorgfältig abgedeckt. Besonders dann, wenn das Schneidverfahren angewendet wird, sollten auch die Innentüren abgeklebt werden, damit sich der Steinstaub nicht über den Raum hinaus ausbreitet.
1. Umrisse des Wanddurchbruchs anzeichnen
Die Umrisse des geplanten Wanddurchbruchs werden inklusive Sturz angezeichnet. Dies kann durch einen schwarzen Edding erfolgen, damit die vorgezeichneten Linien deutlich sichtbar sind. Dabei sollte ein Spiel von 2 bis 3 cm an jeder Seite eingeplant werden. Die Sturzabmessungen müssen so gewählt werden, dass der Sturz auf jeder Seite des Durchbruchs mindestens 25 cm aufliegt.
Bei tragenden Wänden, zum Beispiel Außenwänden, gibt der Statiker die Sturzabmessungen und die zur Lastabtragung erforderliche Auflagertiefe vor.Nach diesen Vorarbeiten beginnen die Arbeiten am Durchbruch. Hierbei sind verschiedene Regeln zu beachten:Gearbeitet wird generell von oben nach unten. Dies verhindert das Abstürzen von Steinen oder Mauerwerksteilen. Beim Ausbrechen der Steine ist darauf zu achten, dass möglichst wenig Steine gelockert werden. Erreichen lässt sich dies dadurch, dass der Meißel oder Bohrhammer möglichst senkrecht angesetzt wird.Da die Umrisse des Mauerdurchbruchs nicht mit den Fugen im Mauerwerk übereinstimmen, wird die Öffnung meist größer als nötig, bzw. beabsichtigt. Die entstandenen Lücken werden mit kleinformatigen Steinen ausgefüllt.
2. Sturzöffnung herstellen
Die Stemm- oder Schneidarbeiten beginnen am Sturz. Wird diese Öffnung zuerst hergestellt, kann in vielen Fällen auf eine zusätzliche Abstützung verzichtet werden. Die grobe Öffnung kann mit dem Bohrhammer geschaffen werden. Um Abplatzungen und Ausbrüche zu vermeiden, sollten die Ränder mit Hammer und Meißel möglichst genau entlang der vorgezeichneten Linie gearbeitet werden.
3. Sturz einlegen
In die Sturzöffnung wird anschließend der Sturz in passender Größe und Ausführung eingeschoben. Wird die Maueröffnung für den Sturz zu groß, werden die Lücken anschließend mit passenden Steinen geschlossen. Der Sturz wird mit druckfestem Zement- oder Kalkzementmörtel eingemauert, dabei muss der Mörtel die Fugen zwischen Sturz und Wand vollflächig ausfüllen und wird dazu mit der Fugenkelle verpresst.
4. Mauerdurchbruch schaffen
Nachdem der Mörtel getrocknet ist, erfolgt der Durchbruch der Fenster- oder Türöffnung. Auch hier wird von oben, also von der Sturzkante aus nach unten gearbeitet. Ist der Durchbruch fertig, wird der Bauschutt entfernt.
5. Feinarbeiten am Mauerdurchbruch
Bei gestemmten Durchbrüchen sind anschließend verschiedene Feinarbeiten nötig. Große Lücken an den Rändern werden zugemauert, locker gewordene Steine wieder befestigt. Um einen geraden Putzabschluss herzustellen, werden in die Öffnung Bretter als Anschlag verspannt, die bündig mit dem Mauerwerk abschließen. Je nach weiterem Vorgehen bietet es sich an, auch die Laibung gleich mitzuverputzen.
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