Richtig Lüften für ein gesundes Raumklima
Die morgendliche Dusche, das tägliche Kochen, Zimmerpflanzen oder einfach nur das Atmen der Bewohner – in jedem Haushalt fallen über den Tag hinweg große Mengen an Feuchtigkeit an. Laut der Verbraucherzentrale kann diese Menge in einem vier Personenhaushalt leicht zwölf Liter betragen, die in Form von Wasserdampf in der Raumluft gelöst sind.
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Übersteigt die Luftfeuchtigkeit dabei die Marke von 60 Prozent, wird es vor allem in der Übergangszeit und im Winter kritisch: Ist das Gebäude nicht gedämmt, sind die Außenwände zu diesen Zeiten sehr kalt. Die Raumluft kühlt sich in ihrer Nähe ab und kann die enthaltene Feuchtigkeit nicht mehr halten. Sie kondensiert als Tauwasser auf der kalten Wandoberfläche. Im schlimmsten Fall kann auf diese Weise Schimmel entstehen.
CO2-Grenzwerte beachten!
Neben der Luftfeuchtigkeit steigt in der verbrauchten Raumluft auch der Gehalt an Kohlendioxid (CO2), das die Menschen ausatmen. Laut dem Institut Wohnen und Umwelt (IWU) sollte der Grenzwert von einem Promille CO2 in der Raumluft nicht überschritten werden. Liegt die Konzentration zwischen 1.000 und 2.000 ppm gilt das bereits als auffällig, Werte über 2.000 ppm sind gesundheitlich bedenklich. Die CO2-Konzentration in Innenräumen hängt von verschiedenen Faktoren ab:
- Anzahl der Personen
- Raumvolumen
- Aktivität der Raumnutzer
- Zeitdauer der Raumnutzung
- Verbrennungsvorgänge (zum Beispiel durch Kaminöfen)
- Luftwechsel
Um ein gesundes Raumklima zu erzielen, in dem die Luft genug Sauerstoff bietet, der CO2-Gehalt nicht zu hoch ist und nicht übermäßig viel Luftfeuchtigkeit vorhanden ist, muss durch regelmäßiges Lüften daher ein ausreichender Luftaustausch sichergestellt sein.
Richtig lüften
Beim richtigen Lüften geht es – vor allem in der kalten Jahreszeit – darum, die Luft im Raum zuverlässig auszutauschen, ohne dass übermäßig viel Heizenergie verloren geht. Dazu bietet das so genannte Stoßlüften Vorteile gegenüber dem Lüften über Fester, die „auf Kipp“ gestellt sind. Beim Stoßlüften werden die Fenster für eine kurze Zeit komplett geöffnet, sodass der Luftwechsel so groß wie möglich ist.
- Mindestens vier Mal täglich sollten alle Fenster komplett geöffnet werden, wenn die Bewohner zu Hause sind. Bei Abwesenheit über Tag sollte immerhin noch drei Mal gelüftet werden.
- Dabei sollten alle Fenster gleichzeitig und auch die Innentüren geöffnet werden. So kann eine Querlüftung entstehen, die durch den Luftzug die Raumluft effektiv nach außen abführt.
- Die Dauer des Lüftens richtet sich nach der Jahreszeit. In den Wintermonaten Dezember, Januar und Februar bleiben die Fenster fünf Minuten lang offen, im März und November zehn, im April und September 15, im Mai und Oktober 20 und in den Sommermonaten Juni, Juli und August eine halbe Stunde.
- Empfehlenswert ist darüber hinaus, in speziellen Räumen wie dem Schlafzimmer, dem Badezimmer und in der Küche auch direkt nach der Nutzung zu Lüften. Im Schlafzimmer also nach dem Aufstehen, im Bad nach der Dusche oder dem Vollbad sowie in der Küche nach dem Kochen oder dem Öffnen der Spülmaschine.
Diese Maßnahmen stellen einen ausreichenden Luftwechsel in der Wohnung sicher. Gleichzeitig zeigt sich allerdings auch, wie aufwendig es ist, ein gutes Raumklima zu schaffen. Denn wer hat Zeit, dermaßen regelmäßig Stoßzulüften und jederzeit daran zu denken? Daher bieten sich in modernen Häusern oder energetisch sanierten Gebäuden technische Lösungen an, die unabhängig vom Unsicherheitsfaktor Mensch das Lüften übernehmen.
Richtig lüften im Sommer
Auch in den Sommermonaten muss gelüftet werden. Idealerweise findet dies bei möglichst kühlen Außentemperaturen statt. Generell gelten auch dann die Regeln des Stoßlüftens.
Schimmelbildung durch falsches Lüften
Lüften ist ausgesprochen wichtig, um ein gutes Innenraumklima zu schaffen. Doch selbst wer regelmäßig lüftet, ist vor Schimmelbildung nicht gefeit. Bleiben die Fenster zu lange offen stehen, kühlen die Wände und Decken aus. Dies kann wiederum zu Stock- und Schimmelflecken führen.
Denn werden in dem ausgekühlten Raum Fenster und Türen wieder geschlossen und die Heizung aktiviert, heizt sich die Raumluft schnell wieder auf. Wände und Decken brauchen deutlich länger, um wieder auf Temperatur zu kommen. Die mit der Wärme steigende Luftfeuchtigkeit führt dazu, dass sich Feuchtigkeit an den noch kalten Flächen absetzt. An den feuchten Stellen setzen sich Haus- und Feinstäube ab, die sogenannten Stockflecken entstehen. Im weiteren Verlauf kann es genau dort auch zur Schimmelbildung kommen.
Tipps zum richtigen Lüften
Richtig Heizen für ein gutes Raumklima
Nicht nur das richtige Lüften ist entscheidend für eine gute Innenraumqualität, auch das Heizverhalten in der kalten Jahreszeit trägt dazu bei:
- Die Raumtemperatur sollte in Wohnräumen zwischen 20 und 22 Grad liegen.
- Die ideale Luftfeuchtigkeit in Räumen liegt zwischen 40 und 60 %. Dies lässt sich auch in der Heizsaison durch eine gute Balance zwischen Heizen und Lüften erreichen.
- Beim Lüften sollte die Raumtemperatur nicht unter 15 Grad absinken.
Werden im Haus die Regeln zum richtigen Lüften und Heizen beachtet, sorgt das nicht nur ein gesundes Raumklima, auch Schimmelbildung wird vermieden. Letztlich kommt dies auch den Heizkosten zu Gute. Wer beim Lüften die Heizung abdreht und zusätzlich darauf achtet, dass die Raumtemperatur nicht zu weit absinkt, spart bares Geld.
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