Bodenkanalheizung im Wintergarten: Das müssen Sie wissen
Die Bodenkanal- oder Unterflurheizung verbindet die Vorteile einer Fußbodenheizung wie angenehme Wärme im Bodenbereich und freie Fensterflächen mit der Anforderung, die Glasflächen und Konstruktionsbauteile im Wintergarten möglichst kondensatfrei zu halten und schnell auf Wärmeunterschiede zu reagieren.
Wintergarten-Konfigurator:
Jetzt Wintergarten konfigurieren und Top-Angebote erhalten!
So funktioniert die Unterflurheizung
Im Boden versenkte Konvektoren, die bündig mit dem Fußbodenbelag abschließen, bilden die „Heizkörper“ der Bodenkanalheizung. Sie bestehen in der Regel aus Blechwannen mit flachen Konvektorelementen in einer Höhe von 9 bis 11 Zentimetern. Die Installation erfolgt direkt vor den Fensterflächen. Durch die warme Luft, die nach oben steigt, bildet sich vor den Glasflächen ein Wärmeschleier, der die Kaltluft von außen abschirmt. Dieser physikalische Vorgang wird auch als Coanda-Effekt bezeichnet. Gleichzeitig entsteht nur eine geringe Luftbewegung, so dass im Innenraum wenig Staub aufgewirbelt wird – vor allem für Allergiker ist dies ein wichtiger Vorteil der Bodenkanalheizung.
Die Heizelemente schließen bündig mit dem Fußboden ab, optisch sind nur vor den Fenstern verlaufende Gitter zu sehen. Diese schützen die Heizelemente und können farblich an den Fußbodenbelag angepasst werden. Da sich die Gitter leicht aufnehmen lassen, ist eine Reinigung und Wartung der Heizelemente leicht möglich. Wird die Heizung im Sommer nicht gebraucht, verschwindet sie nahezu unsichtbar unter Abdeckplatten im Stil des Bodenbelags, die Heizung ist vor Staub und Schmutz geschützt.
Voraussetzungen für die effektive Funktion
Damit die Unterflurheizung den Wintergarten zuverlässig warmhält, müssen zwei wichtige Grundvoraussetzungen erfüllt sein:
- Die Heizelemente müssen direkt vor den Glasflächen installiert werden, damit der abschirmende Warmluftschleier entsteht.
- Die Vorlauftemperatur muss bei mindestens 40, besser 45 bis 60 Grad Celsius, liegen.
Der Anschluss an die Heizungsanlage
Der Anschluss der Unterflurheizung an die Heizungsanlage kann auf verschiedene Weisen geschehen. Welche Variante ideal ist, hängt von der Heizungsanlage und den Vor-Ort-Bedingungen ab. Der Fachbetrieb, der die Montage übernimmt, gibt im Vorfeld eine Empfehlung für die geeignete Variante.
Anschluss über Heizkreisverteiler
Wird die Bodenkanalheizung über einen Heizkreisverteiler angeschlossen, stehen zur Regelung verschiedene Möglichkeiten offen: entweder manuell über ein Handrad oder über eine automatische Raumtemperaturregelung mit Stellmotor am Heizkreisverteiler.
Anschluss per 2-Rohr-System
Hier werden an Ein- und Ausgang im Bodenkanal einfache Rücklaufventile montiert. Alternativ kann ein externes Zonenventil zur Regelung über einen Stellmotor außerhalb des Konvektors montiert werden.
Stellmotorventil im Bodenkanal
Mit einem innerhalb des Bodenkanals montierten Stellmotorventil können die Heizkreis über einen Raumtemperaturregler gesteuert werden und bleiben dabei unsichtbar. Die Steuerung kann bei Bedarf auch für mehrere Bodenkonvektoren parallel geschaltet und über ein Raumthermostat geregelt werden.
Ein gutes Team – Fußbodenheizung und Bodenkanalheizung
Der Warmluftschleier, der durch die Bodenkanalheizung erzeugt wird, schirmt die kalten Glasflächen wirkungsvoll ab und sorgt für behagliche Wärme im Wintergarten. Zusätzlich kann eine Fußbodenheizung installiert werden und die Wirkung der Bodenkanalheizung ergänzen. In der Kombination schafft es die Fußbodenheizung, trotz ihrer für den Wintergarten nachteiligen Eigenschaften wie lange Reaktionszeiten und fehlende Konvektion, für ein behagliches Raumklima zu sorgen.
TIPP
Nutzen Sie unseren kostenlosen Angebotsservice: Preise von Wintergarten vergleichen und bis zu 30 Prozent sparen
Bodenkanalheizung nachträglich einbauen
Optimalerweise wird eine Bodenkanalheizung im Zuge des Fußbodenaufbaus mitinstalliert. Damit die Heizung unauffällig bleibt und bündig mit dem Boden abschließt, müssen Bodenaufbau und Bodenkanalheizung in der Höhe aufeinander abgestimmt werden. Nachträglich lässt sich die Unterflurheizung ebenfalls installieren, dies ist jedoch mit höherem Aufwand verbunden, da der Fußboden bis zur Unterkante der Heizelemente aufgenommen werden muss. Da die Konvektoren im Estrich versenkt werden, muss auch dieser an den entsprechenden Stellen abgetragen werden.
Die Vorteile auf einen Blick
- Schneller Aufbau eines Wärmeschleiers vor kalten Glasfronten
- Verhinderung von Kondenswasserbildung
- Geringe Konvektion (Luftbewegung)
- Unauffällige Optik, die Fensterflächen bleiben frei
- Ideal mit Flächenheizung kombinierbar
- Einfache und kostengünstige Montage
- Gute Regelung
- Einfache Reinigung durch abnehmbare Gitter
Was kostet die Bodenkanalheizung?
Die Bodenheizung an sich kostet pro Meter je nach Modell und Leistung zwischen 500 und 800 Euro, vergleicht man die Konvektorenleistung pro Kubikmeter mit herkömmlichen Heizkörpern, kommen auf den Bauherrn in etwa die gleichen Kosten zu wie deren Einbau.
Zugerechnet muss weiterhin die Installation der Bodenkanalheizung im Fußboden sowie der Anschluss an die Heizungsanlage und die Installation von Steuerungselementen. Beim Einholen mehrerer vergleichbarer Angebote lässt sich der wirtschaftlichste Preis für den Einbau der Bodenkanalheizung ermitteln.
Wintergarten mit Fußbodenheizung
Wintergarten mit Fußbodenheizung: Möglichkeiten, Vorteile und Nachteile Fußbodenheizungen sind beliebte Heizsysteme und bieten im Wintergarten einige Vorteile. So wird die… weiterlesen