Behaglich zu jeder Jahreszeit – Der Kamin im Wintergarten
Der Wohn- oder Warmwintergarten liefert das ganze Jahr über zusätzlichen Wohnraum. Neben einer guten Dämmung ist die Möglichkeit zur Beheizung Grundvoraussetzung für die ganzjährige Nutzung. Als Heizmöglichkeit bieten sich verschiedene Varianten an, besonders behaglich und flexibel ist der Wintergarten mit Kamin.
Heiztechnik im Wintergarten – der offene Kamin
Offene Kamine gibt es in vielen Varianten als Eckkamin, Durchsicht- oder Tunnelkamin oder Panoramakamin. Anders als früher sind die Kamine heute meist als Warmluftkamin mit einer Schutzverglasung ausgeführt. Dies verhindert Ruß und Feinstaub in der Raumluft und sorgt für mehr Sicherheit. Die Wärmeübertragung erfolgt über die Sichtscheiben sowie über eine zusätzliche Warmluftöffnung.
Der Warmluftkamin ist direkt an den Schornstein angeschlossen. Durch das geschlossene System erreicht dieser Kamin einen Wirkungsgrad von bis zu 40 %. Offene Kamine haben dagegen einen Wirkungsgrad von etwa 15 %.
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Technik und Abgasführung
Hausschornsteine müssen gemäß der Regeln der DIN 18160 installiert und betrieben werden. Für die Abgase aus der Verbrennung fester Brennstoffe wird ein Rauchgasschornstein benötigt. Der Schornstein führt zum einen die entstehenden Rauchgase ab und saugt zum anderen die für den Verbrennvorgang erforderliche Frischluft an. Die Funktion des Schornsteins erfolgt über das Prinzip der Gasströmung: Gase sind bestrebt, Druckunterschiede auszugleichen. Dieses Bestreben wird beim Schornstein genutzt. Der Druckunterschied zwischen dem Gas(unter)druck im Rauchrohr und dem Druck der Umgebungsluft führt dazu, dass die erwärmte Luft und die Rauchgase nach oben steigen, über die Brennstelle fließt kühle Außenluft nach. Dieser Vorgang wird als Schornstein- oder Kaminzug bezeichnet. Je höher der Temperaturunterschied zwischen Rauchgas und Außenluft, umso besser zieht der Schornstein.
Die Abgasführung des Kamins im Wintergarten muss über ein eigenes Abgasrohr erfolgen. Wird ein separates Abgasrohr installiert, besteht dieses meist aus Edelstahl, Länge und Querschnitt müssen gemäß der baulichen Situation und der Leistung des Kamins gewählt werden.
Die rechtlichen Grundlagen
Damit der offene Kamin rechtskonform betrieben werden kann, sollte bereits bei der Planung der Bezirksschornsteinfeger mit einbezogen werden. In einigen Kommunen muss der Einbau extra genehmigt werden. Kamine benötigen einen eigenen Schornstein, eine Mehrfachnutzung ist nicht zulässig.
Relevante rechtliche Grundlagen sind die Bundesemissionsverordnung sowie verschiedene Brandschutzanforderungen, die Abstandsregelungen zu Nebengebäuden und Dächern betreffen. Wichtig für gute Raumluft und den störungsfreien Betrieb ist eine ausreichende Frischluftzufuhr, zum Beispiel über die Fensteröffnungen im Wintergarten oder ein zusätzliches Lüftungsrohr nach draußen.
Brandschutzregeln für offene Kamine
Möbel, Wände und brennbare Materialien müssen vom offenen Kamin einen ausreichend großen Abstand einhalten, dies gilt auch für die Bodenbeläge rund um die Feuerstelle. Die Wände hinter dem Kamin müssen feuerfest sein. Hinsichtlich der Abstandsregelungen für offene Kamine gilt:
Bauteile aus brennbaren Baustoffen im Strahlungsbereich des Kamins müssen nach oben und seitlich mindestens 80 cm betragen. Ist ein beidseitig belüfteter Strahlungsschutz vorhanden, kann der Abstand auf 40 cm reduziert werden.
Offene Kamine als Raumheizung
Das Bundes-Imissionsschutzgesetz klassifiziert offene Kamine als Feuerstätten für feste Brennstoffe. Der offene Betrieb ist zulässig, allerdings zeitlich beschränkt: So darf ein offener Kamin maximal an 8 Tagen im Monat für jeweils 5 Stunden beheizt werden (OVG Rheinland-Pfalz, Az.: 7 B 10342/91).
Brennstoffe für offene Kamine
Im offenen Kamin darf nicht nur Holz verheizt werden. Zulässig als Brennstoff sind:
- Stein- und Braunkohle
- Grillkohle
- Holzscheite, Reisig und Zapfen
- Sägemehl, Späne und Schleifstaub
Voraussetzung für die Genehmigung des Kamins ist außerdem ein Feinstaubfilter.
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Das muss beim Einbau eines offenen Kamins beachtet werden
Wird der Wintergarten mit einem offenen Kamin beheizt, liefert das eine behagliche Atmosphäre und ausreichend Wärme in der kalten Jahreszeit. Einige Punkte sind dabei besonders zu beachten:
- Offene Kamine sind nur schwer zu regulieren. Die Hitze, die die Feuerstelle ausstrahlt, hält zwar mollig warm, kann aber für die Pflanzen im Wintergarten schnell zu viel werden. Zu viel Wärme und übermäßige Austrocknung können vor allem in kleinen Wintergärten zum Problem für die grünen Bewohner werden. Deshalb sollten die Pflanzen möglichst weit vom Kamin und an den Glasflächen angeordnet werden, bei der Heizleistung sollten Sie es nicht übertreiben.
- Ein Kamin liefert nur dann Wärme, wenn er auch beheizt wird. Um eine angenehme Grundwärme auch ohne offenes Feuer zu erzeugen, sollte zusätzlich eine klassische Wintergartenheizung, zum Beispiel in Form einer Fußbodenheizung oder Unterflurradiatoren installiert werden. So bleibt das gläserne Zimmer frostfrei und wohltemperiert, auch wenn keine Zeit oder Gelegenheit zum Heizen bleibt.
- Die richtige Abgasführung ist ebenso wie bei anderen offenen Feuerstellen auch beim Kamin im Wintergarten wichtig. Auf jeden Fall muss der Kamin samt Abgasführung vom Schornsteinfegermeister geprüft und freigegeben werden.
Alternative Gaskamin
Wer sich das doch recht aufwendige Heizen mit Holz ersparen möchte, kann als Alternative einen Gaskamin installieren. Dieser besteht aus einem geschlossenen System, bei dem der Brennstoff über eine Gasleitung in die Brennkammer geleitet wird. Als Quelle kann ein Hausanschluss, aber auch eine Gasflasche verwendet werden. Die Bedienung erfolgt per Fernsteuerung, damit kann der Kamin an- und abgeschaltet und die Flammenhöhe reguliert werden. Für den Eindruck eines Holzfeuers sorgen feuerfeste Holzscheitimitationen in der Brennkammer.
Ebenso wie bei Holzkaminen gelten auch für Gaskamine Sicherheits- und Aufstellvorschriften. So muss ein seitlicher Abstand zur Wand, bzw. zu brennbaren Flächen von 20 cm eingehalten werden, im Strahlungsbereich liegt der Mindestabstand bei 80 cm.
Was kostet ein offener Kamin für den Wintergarten?
Die Kosten für den offenen Kamin setzen sich aus verschiedenen Posten zusammen. Die Preisspanne ist dabei groß und hängt auch vom Aufwand für den Einbau im Wintergarten ab. Generell muss für den Kamin ohne Montage ein Anschaffungspreis zwischen 1.500 und 4.000 Euro eingeplant werden.
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