Bei enger Bebauung und kleinen Grundstücken reicht das Platzangebot für einen ebenerdigen Wintergarten häufig nicht aus. Als Alternative eignet sich die Dachterrasse, um zusätzlichen, lichtdurchfluteten Wohnraum zu schaffen. Baulich und konstruktiv wie auch baurechtlich sind hier verschiedene Punkte zu beachten.
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Was sagt das Baurecht?
Wintergärten, insbesondere beheizte Wintergärten, sind in den meisten Fällen genehmigungspflichtig. Dies gilt auch dann, wenn die Wohnraumerweiterung auf der Dachgeschossebene errichtet wird. Der Bauantrag enthält neben Planzeichnungen und anderen Bauvorlagen auch eine Berechnung der Statik, in der nachgewiesen ist, dass die vorhandene Dachterrasse die zusätzlichen Lasten tragen kann. Ist dies nicht der Fall, müssen entsprechende Verstärkungen vorgesehen und realisiert werden. Auch hierfür ist der statische Nachweis erforderlich.
Weiterhin wichtig sind Abstandsregelungen sowie die Vorgaben aus dem geltenden Bebauungsplan, in dem Bauformen, Anzahl der Geschosse und weitere Regelungen getroffen sind. Beheizte Wintergärten werden komplett zur Wohnfläche hinzugerechnet. Werden dadurch die im Bebauungsplan vorgegebene Grundflächen- oder Geschossflächenzahl überschritten, ist das Projekt nicht genehmigungsfähig. Das kann bedeuten, dass durch einen Wintergarten auf der Dachterrasse aus einem eineinhalbgeschossigen Gebäude ein Wohnhaus mit zwei Vollgeschossen werden kann. Erlaubt der Bebauungsplan dies nicht, ist der Wintergarten nicht genehmigungsfähig.
Alternativ kann ein Kaltwintergarten umgesetzt werden. Dieser Glasanbau ist genehmigungsfrei, dennoch müssen baurechtliche Regelungen wie zum Beispiel hinsichtlich der Einhaltung der Abstandsregelungen eingehalten werden.
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Bauliche Möglichkeiten für den Wintergarten im Dachgeschoss
Dachterrassen sind entweder in das Gebäude eingeschnittene Terrassen in Dachgeschossebene oder begehbare Flachdächer, die vom Haus aus zugänglich sind, zum Beispiel bei Häusern mit Staffelgeschoss. Ein Wintergarten kann dort über die gesamte oder einen Teil der Fläche gebaut werden und wird auf den Fußboden der Terrasse aufgesetzt. Dieser dient in diesem Fall als Fundament. Der Anbau besteht aus einer mit Glas ausgefachtem Tragkonstruktion, die fachgerecht montiert und abgedichtet wird.
Hinsichtlich des Anschlusses an das Gebäude bestehen verschiedene Möglichkeiten. Wird der Wintergarten an die Giebelseite des Hauses, also komplett an eine aufgehende Wand angeschlossen, ist die Konstruktion vergleichsweise einfach. Komplizierter wird es, wenn der Wintergarten ganz oder teilweise an die Dachkonstruktion, bzw. Dacheindeckung grenzt oder das Wintergartendach den Verlauf des Hausdaches nachbildet. Bei diesen Varianten sind meist Sonderkonstruktionen erforderlich, auch die Anschlüsse erfordern individuelle Lösungen, um die Dichtheit zu gewährleisten.
Von der überdachten Terrasse zum Wintergarten
Verfügt die Dachterrasse bereits über eine Überdachung, kann diese zum Wintergarten erweitert werden. Das vorhandene Dach sowie eine eventuell bereits eingebaute Tragkonstruktion wird mit Glaswänden ausgefüllt. Auch hier können Sie wieder die Entscheidung treffen, ob der entstandene Wintergarten beheizt wird und somit ganzjährig als Wohnraum nutzbar ist oder ob Sie einen unbeheizten Wintergarten bevorzugen, der vorwiegend in den warmen Monaten nutzbar ist.
Der Wintergarten auf der Dachterrasse: Eine Sache für den Profi
Bei einem Wintergarten, der auf einer vorhandenen Dachterrasse errichtet wird, gibt es viele verschiedene Aspekte zu beachten. Dies gilt für Baurecht, Planung und Ausführung. Deshalb sollte dieses Projekt in fachkundige Hände gelegt werden. Der Wintergartenprofi ermittelt in Zusammenarbeit mit dem Planer den Handlungsbedarf sowie eventuell erforderliche Sonderlösungen hinsichtlich Konstruktion und Anschluss an das vorhandene Gebäude. So können Sie sichergehen, dass der fertige Anbau allen Anforderungen an Statik, Sicherheit und Wärmedämmung entspricht.
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