Haustür öffnen per Fingerprint

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Zum Haustürschlüssel gibt es mittlerweile praktische Alternativen, die das Problem des vergessenen Schlüssels ein für alle Mal lösen. Eine davon ist die Haustür mit Fingerprint. Statt mit dem Schlüssel wird das Türschloss per Fingerabdruck geöffnet. Einmal eingestellt ist die Handhabung einfach, sicher und unkompliziert.

Tuer mit Fingerabdruck oeffnen Ⓒ natalia, stock.adobe.com
Haustür öffnen per Fingerabdruck – der Fingerabdruckscanner macht es möglich Ⓒ natalia, stock.adobe.com
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Der Fingerabdruck-Scanner

In modernen Smartphones ist der Fingerabdruck-Scanner schon längst eine Selbstverständlichkeit: Per biometrischem Scan des individuellen Fingerabdrucks wird der Zugang zum Smartphone oder zu gesicherten Apps unkompliziert freigeschaltet. Was beim Handy funktioniert, wird auch bei der Haustür immer beliebter und funktioniert dort ganz ähnlich. Der Fingerabdruck wird gespeichert und mit einem Sensor abgelesen. Anschließend öffnet sich wie von Zauberhand die Tür.

Damit dies funktioniert, müssen die zugelassenen Fingerabdrücke vorab eingespeichert werden. Dies erfolgt über den Controller, der das Herzstück des Systems darstellt. Um Missbrauch zu vermeiden, sollte diese Systemkomponente geschützt im Inneren des Gebäudes angebracht sein. Wie genau die Programmierung erfolgt und wie viele Fingerabdrücke eingespeichert werden können, hängt vom jeweiligen System ab und ist in der Bedienungsanleitung beschrieben.

Methode 1: optisch

Bei der optischen Methode wird der Fingerabdruck mit einem Sensor abgelesen, wie er auch für Digitalkameras eingesetzt wird. Der Sensor sitzt unter der Auflagefläche für die Fingerkuppe und heißt CCD (charge-coupled device = ladungsgekoppeltes Bauteil). Er enthält lichtempfindliche Dioden, die beim Auflegen des Fingers zusammen mit einer eigenen Lichtquelle die Helligkeitsunterschiede wahrnehmen und daraus ein Bild generieren. Die Aufnahme wird in elektrische Signale umgewandelt, die mit dem vorab abgespeicherten Muster verglichen werden. Bei einer Übereinstimmung wird die Tür geöffnet.

Methode 2: kapazitiv

Die kapazitive Methode arbeitet mit elektrischer Spannung. Eine leitende Siliziumschicht, unter der ein Netz aus Kondensatorzellen liegt, die wiederum auf einem Sensorchip sitzt, registrieren Ladungsänderungen beim Auflegen des Fingers durch die Fingerrillen. Zusätzliche Infrarotsensoren erkennen, ob es sich bei dem Fingerabdruck um lebendes oder totes Gewebe handelt. Andere Systeme arbeiten mit Sensoren zur Pulsmessung, um die Echtheit des Abdrucks zu verifizieren. Auch hier erfolgt die Umwandlung in ein digitales Bild und der Abgleich mit dem eingespeicherten Muster.

Tipp: Moderne Fingerabdruck-Scanner arbeiten mit der kapazitiven Methode, denn die ist deutlich sicherer und kann kaum überlistet werden.
Methoden zur Identifizierung des Fingerabdrucks
Methoden zur Identifizierung des Fingerabdrucks

Typische Öffnungsmechanismen

Für den Öffnungsmechanismus haben sich zwei Varianten durchgesetzt. Zum einen der Funkzylinder, der sich auch zum Nachrüsten eignet, allerdings die Tür beim Zufallen nicht automatisch wieder verschließt. Dies ist mit einem Motorschloss möglich. Ist der Abgleich des Fingerabdrucks erfolgt, wird der motorisierte Schließbolzen angesteuert und die Tür ist automatisch wieder verschlossen.

Einbrecher vor Tuer Ⓒ hetmanstock2, stock.adobe.com
Hochwertige Haustüren mit Fingerprint sind ebenso sicher wie andere Schlossvarianten Ⓒ hetmanstock2, stock.adobe.com

Wie sicher ist die Haustür mit Fingerprint?

Insbesondere die Fingerprint-Methoden, die kapazitiv arbeiten, gelten heute als sehr sicher. Das sehen übrigens auch die Versicherungen so und gewähren in der Regel auch bei Haustüren mit Fingerprint den vollständigen Versicherungsschutz bei einem Einbruch.

Da jeder Fingerabdruck einzigartig ist, ist die Wahrscheinlichkeit, dass eine fremde Person den Türöffner aktivieren kann, ausgesprochen gering. Der Finger wird über den Scanner gezogen, sodass keine Spuren zurückbleiben, die später abgenommen und kopiert werden können.

Tipp: Als weniger sicher gelten optische Scanner, denn diese können zum Teil sogar schon durch ein Foto des Fingerabdrucks getäuscht werden.
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Fingerprint nachrüsten

Soll für die Haustür ein Fingerprint zum Öffnen nachgerüstet werden, ist dies durchaus möglich. Meist lohnt sich nur die Nachrüstung mit einem Funksystem, da der Einbau kabelgebundener, integrierter Systeme sehr aufwendig und damit kostenintensiv ist. So muss der Schließzylinder ausgetauscht, eine Steuereinheit installiert und die Verkabelung verlegt werden. Funksysteme können einfach nachgerüstet werden, sind aber dafür in vielen Fällen auch weniger sicher. Eine Sicherheitslücke ist die fehlende automatische Verriegelung, wenn die Tür ins Schloss fällt.

Tipp: Häufig macht es bei einer Nachrüstung Sinn, gleich die ganze Haustür auszutauschen, da sich nicht jede Tür entsprechend umrüsten lässt.
Verlorene Schluessel Ⓒ aleksander, stock.adobe.com
Verlorene Haustürschlüssel sind mit dem Fingerprint kein Thema mehr Ⓒ aleksander, stock.adobe.com

Haustür mit Fingerprint – Vorzüge und Nachteile

VorteileNachteile
  • Haustürschlüssel kann weder vergessen noch verloren werden
  • Keine automatische Verriegelung bei Funkzylindern
  • Kein Ersatzschlüssel nötig
  • Optische Systeme können leicht manipuliert werden
  • Individuelle Freigaben für die Haustür, auch temporär
  • Leere Batterien bei Nachrüstlösung stören die Funktion
  • Zugangssperren durch Löschung von Fingerabdrücken, kein Austausch des Schlosses nötig
  • Evtl. keine Türöffnung bei Stromausfall oder Betriebsstörungen möglich (Notfallschlüssel erforderlich)
 
  • Zusätzliche Kosten für die Installation

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Was kostet ein Fingerabdruck-Scanner?

Wie bei so vielen Produkten kommt es auch hier auf Hersteller, Qualität und Funktionsumfang an. Die Kosten für einen Fingerabdruck-Scanner zum Öffnen der Haustür bewegen sich bei integrierten Systemen, die per Kabel verbunden und in die Außenwand integriert sind zwischen 2.000 und 3.000 Euro. Grundsätzlich beeinflussen folgende Faktoren den Preis:

  • Anzahl der speicherbaren Fingerabdrücke
  • Gehäusematerial
  • Zusatzfunktionen (Zahlencoder oder Smartphone-Funktionen)
  • Notschloss
  • Verbindungsart (Kabel oder Funk)
  • Administrationsmöglichkeiten
  • Marke/ Modell/ Hersteller

Funksysteme zum Nachrüsten sind häufig deutlich günstiger und bereits schon ab 150 Euro zu haben. Allerdings ist hier mit Abstrichen an Funktionalität und Sicherheit zu rechnen.

Moderne Haustür bieten in der Regel guten Schallschutz © Matthias Buehner, stock.adobe.com
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