Steht man vor verschlossener Haustür, ist das mehr als nur ein kleines Ärgernis. Um es gar nicht soweit kommen zu lassen, sollten Hausbesitzer bereits bei den ersten Anzeichen – nämlich einem klemmenden Türschloss, bzw. Schließzylinder- reagieren und die Ursache beheben. Oft helfen schon kleine Maßnahmen, um das Schloss an der Haustür wieder gängig zu machen.
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Schlüssel im Schloss – Funktionsweise von Schließzylindern
Zylinderschlösser sind die häufigste Variante für Schlösser an der Haustür. Das zentrale Herzstück ist der Schließzylinder, meist ein Profilzylinder. Er wird im Einsteckschloss montiert und gegen Aushebeln, Aufbohren und andere Einbruchsversuche gesichert. Im Zylinder selbst sitzen mehrere Stifte, die auf Federn gelagert sind. Über den passenden Schlüssel werden diese Stifte bewegt und bewirken beim Aufschließen, dass der Riegel zurückgleitet. Die Tür kann dann geöffnet werden. Klemmt es im Zylinder, funktioniert dieser Mechanismus nicht und die Haustür lässt sich nicht oder nur sehr schwer öffnen.
Klemmendes Türschloss – die häufigsten Gründe
Ein klemmendes Schloss kann verschiedene Gründe haben. Häufig sind äußere Einflüsse wie hohe Temperaturen oder Temperaturschwankungen die Ursache, teilweise sitzen auch Fremdkörper im Schloss oder der Schlüssel ist verbogen. Im schlimmsten Fall liegt ein Defekt im Schließzylinder selbst vor, dann hilft häufig nur noch der Austausch.
Temperaturschwankungen
Vor allem Holztüren sind anfällig für wechselnde Temperaturen. Das Holz kann sich verziehen und das geht manchmal in sehr kurzer Zeit, insbesondere wenn Feuchtigkeit hinzukommt. Die Verschiebungen im Material wirken sich auch auf das Türschloss aus: Die Mechanik im Schließzylinder verschiebt sich und die Tür lässt sich nicht mehr aufschließen. Auch bei Kunststofftüren kann die Temperatur zum Problem werden. Heizt sich das Material auf, kommt es zu ähnlichen Effekten wie bei der Holztür und das Aufschließen der Tür wird schwierig oder sogar unmöglich.
Öl im Schloss
Das Türschloss zu ölen, um es gängig zu halten, ist grundsätzlich eine sinnvolle Pflegemaßnahme. Wird jedoch falsches oder zuviel Öl verwendet, kann es den gegenteiligen Effekt bewirken. Das Öl verbindet sich mit Staub- und Schmutzpartikeln, die entstehende Masse verstopft den Schließzylinder, sodass der Schlüssel nicht mehr richtig greift.
Schmutz oder Fremdkörper in der Mechanik
Auch ohne Öl können Schmutz oder andere Fremdkörper den Schließzylinder blockieren, sodass der Schlüssel sich zwar noch einstecken lässt, aber nicht mehr greifen kann. Ebenfalls können die Stifte im Schloss blockiert werden.
Hausschlüssel verbogen
Türschlüssel bestehen aus robustem Stahl, dennoch kann es dazu kommen, dass sich das Metall verformt oder verbiegt. Dann passt der Schlüssel nicht mehr exakt in den Schließzylinder und die Stifte lassen sich nicht mehr zurückschieben. Der gleiche Effekt kann bei neuen nachgemachten Schlüsseln entstehen, wenn diese nicht sorgfältig gearbeitet sind oder bereits die Vorlage schon leicht verbogen ist.
Verrutschte Stulpschraube
Die Stulpschraube sichert den Schließzylinder im Einsteckschloss und verhindert, dass dieser einfach herausgezogen wird. Ist die Tür geschlossen, ist diese Schraube nicht zugänglich. Besteht die Möglichkeit, das Türschloss bei geöffneter Tür zu untersuchen, lohnt ein Blick auf diese kleine Schraube. Mitunter ist sie leicht verrutscht und blockiert das Schloss. Um diese Ursache zu beheben, muss der Profilzylinder ausgebaut und rechtwinklig wieder eingesetzt werden.
Gebrochene Feder im Schließzylinder
Während sich die vorangegangenen Probleme meist recht leicht lösen lassen, ist ein Schaden am Schließzylinderselbst schwerwiegender. Ist zum Beispiel eine Stiftfeder im Inneren gebrochen, bleibt nur der komplette Austausch.
So wird das Türschloss wieder gängig
Durch verschiedene Maßnahmen ist es oft möglich, sich den teuren Schlüsseldienst zu ersparen. Ideal ist natürlich, wenn die Tür von innen geöffnet werden kann. Ist dies nicht möglich, können folgende Tipps zum Erfolg – nämlich der geöffneten Haustür – führen.
Schlüssel gefühlvoll drehen
Liegt das klemmende Türschloss an einer verzogenen Tür, dann hilft oft das gefühlvolle Ausprobieren. Der Schlüssel wird langsam im Schloss gedreht, hilfreich kann es dabei sein, das Türblatt fest in den Rahmen zu ziehen. Oft dauert dieses Vorgehen eine Weile. Ruhig bleiben und es immer weiter versuchen, heißt hier die Devise.
Türschloss ölen
Durch die regelmäßige Pflege mit einem für Türschlösser geeigneten Öl, kann das Klemmen oft verhindert werden. Ist es bereits zu spät, kann Öl dennoch eine Lösung sein. Ideal ist die Anwendung von Schlosssprays, mit denen das Öl direkt in den Schließzylinder gesprüht wird. Mit dem Schlüssel wird das Öl im gesamten Zylinder verteilt und macht so klemmende Komponenten wieder gängig.
Türschloss säubern
Ein verschmutztes Türschloss wird häufig wieder gängig, wenn der innensitzende Schmutz entfernt wird. Geeignet sind dafür Haarnadeln oder Sicherheitsnadeln, die vorsichtig eingeführt werden. Mit schiebenden und kreisenden Bewegungen gelingt es womöglich, Fremdkörper, verklebtes Öl oder Staub soweit zu entfernen, dass der Schlüssel wieder greift und festsitzende Stifte sich lösen. Unterstützt werden kann der Erfolg durch Sprühreiniger, die auch Fette und Öle entfernen und den losen Dreck ausspülen.
Schlüssel prüfen
Ist der Schlüssel das Problem, kündigt sich dies häufig über längere Zeit an. Er lässt sich schwer ins Schloss stecken, das Drehen und Öffnen ist mit einem Widerstand verbunden. Dann sollte – am besten bevor sich die Tür nicht mehr öffnen lässt – der Schlüssel auf Schäden überprüft und gegebenenfalls durch ein neues Exemplar ersetzt werden.
Defektes Türschloss
Sind alle anderen Ursachen ausgeschlossen und lässt sich das Schloss durch die obigen Maßnahmen nicht wieder gängig machen, liegt ein Defekt am Schließzylinder selbst nahe. Dann hilft nur noch der Ausbau des Schlosses. Wer handwerklich begabt ist und das nötige Werkzeug zur Hand hat, kann das selbst übernehmen, ansonsten hilft der Schlüsseldienst.
Defektes Türschloss austauschen
Ist das Türschloss defekt, ist es mit etwas handwerklicher Erfahrung und dem richtigen Werkzeug möglich, ein defektes Türschloss selbst auszutauschen. Voraussetzung ist, dass die Haustür offen und damit der Schließzylinder erreichbar ist.
Vor dem Wechsel sollte das Schloss ausgemessen und ein neuer, passender Schließzylinder besorgt werden. Der Austausch erfolgt grundsätzlich in folgenden Schritten:
- Lösen der Fixierungsschraube (Stulpschraube)
- Entfernung des alten Türschlosses
- Einsetzen und Sichern des neuen Schließzylinders
Im Notfall hilft der Schlüsseldienst
Führt nicht zum Erfolg und gibt es keine Möglichkeit ins Haus oder in die Wohnung zu gelangen, muss der Schlüsseldienst gerufen werden. Der Fachmann baut das Türschloss auch bei geschlossener Haustür fachgerecht aus, repariert entweder den klemmenden Zylinder oder baut gleich ein neues, intaktes Schloss ein. Dieser Aufwand ist mit Kosten verbunden. Der Türschlossaustausch durch den Schlüsseldienst kostet je nach Schwierigkeitsgrad ab 70 Euro, abends oder am Wochenende werden individuelle Zuschläge für den Einsatz erhoben.
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