Einbruchsschutz an der Haustür nachrüsten: Dies müssen Sie beachten
Eine moderne Haustür verfügt über verschiedene Bauteile, die einen guten Einbruchschutz und eine hohe Sicherheit gewährleisten. Dazu gehören Mehrfachverriegelung, Schutzbeschläge, Bändersicherungen und verschiedene Formen der Zutrittskontrolle. Ist eine ältere Haustür mit weniger Sicherheitseinrichtungen noch gut in Schuss und erfüllt die Anforderungen an Dichtigkeit und Dämmung, kann der Einbruchschutz nachgerüstet werden.
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Wichtige Elemente für den Einbruchschutz der Haustür
Damit eine Haustür für Einbrecher ein möglichst großes Hindernis darstellt, muss sie verschiedene Elemente enthalten. Eine zentrale Rolle bildet die Schließ- oder Schlossseite mit Einsteckschloss, Schließzylinder, Schutzbeschlag und dem Schließblech am Türrahmen.
- Das Einsteckschloss mit Falle und Riegel ist das sichtbare Türschloss. Im verriegelten Zustand kann die Tür nicht über die Klinke geöffnet werden. Das Schloss steckt unzugänglich in einer Aussparung im Türblatt.
- Der Schließzylinder nimmt den Schlüssel auf, mit dem die Tür auf- und zugeschlossen werden kann. Moderne Profilzylinder sind nach DIN 18252 „Profilzylinder für Türschlösser“ und DIN EN 1303 „Schießzylinder für Schlösser“ genormt und in verschiedene Angriffswiderstandsklassen (1 und 2) eingeteilt. Eine weitere Klassifizierung bietet die VdS (Vertrauen durch Sicherheit), die für mechanische Schließzylinder die Klassen A und B sowie für elektronische Schließzylinder mit mechanischen Systemen mit Mehrfachverriegelung die Klasse C zur Zertifizierung anbietet.
- Ein Schutzbeschlag aus massivem Material schützt Schloss und Schließzylinder vor Zugriffen und Manipulationen. Der Beschlag wird durch die Tür hindurch nach innen verschraubt und ist mit einem Zylinder-Ziehschutz gegen das Herausziehen des Schließzylinders von außen geschützt. Schutzbeschläge und Rosetten werden nach der DIN 18257 in verschiedene Klassen eingeteilt. Für Haustüren sind die Klassen 2 (einbruchshemmend) und die Klasse 3 (starke Einbruchshemmung) zu empfehlen.
- Das Schließblech ist am Türrahmen montiert und schützt die Aussparungen für Falle und Riegel. Das Blech bildet zusammen mit Beschlag, Schließzylinder und Schloss eine Einheit.
Mechanischen Einbruchschutz nachrüsten – die verschiedenen Möglichkeiten
Die oben genannten Grundelemente entsprechen bei älteren Haustüren nicht immer den aktuellen Sicherheitsstandards. So besitzen ältere Türen zum Teil keine Mehrfachverriegelung, auch Profilzylinder und Schutzbeschläge sind nicht so gebaut, dass sie Einbruchsversuchen ernsthaft widerstehen können. Vorhandene Türen lassen sich mit zusätzlichen Schutzmaßnahmen oder einem Austausch einzelner Komponenten auf der Schließseite leicht sicherer machen. Schwieriger sind Maßnahmen an der Bandseite, diese Arbeiten sollte vom Fachbetrieb ausgeführt werden. Für die Nachrüstung von Sicherungsmaßnahmen an der Haustür zwei wichtige Grundsätze:
- Der Einbau muss fachgerecht vorgenommen werden, nur dann ist die zusätzliche Sicherheit gewährleistet.
- Nur durch die Verwendung von geprüften und anerkannten mechanischen Sicherungsprodukten wird der Einbruchschutz der Haustür maßgeblich verbessert.
Die Sicherung der Haustür mit mechanischen Bauteilen stellt einen guten Einbruchschutz dar, da das Knacken aufwändig und mit Lärm verbunden ist. Die Polizei bestätigt, dass viele Einbruchsversuche durch die richtige Sicherung der Haustür frühzeitig abgebrochen werden oder scheitern.
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Panzerriegelschloss/ Querriegelschloss
Das Panzerriegelschloss sichert mit Hilfe eines Querriegels die Haustür über die komplette Breite auf Band- und Schlossseite. Bedient wird das Schloss über den Schließzylinder der Haustür, im abgeschlossenen Zustand wird die Tür durch zwei massive Riegel gesichert, die in einen Schließkasten greifen. Die Verankerung kann in der Türzarge oder noch besser im Mauerwerk erfolgen. Diese nachträgliche Sicherungsmaßnahme kann bei fast allen Türen verwendet werden, Öffnungsrichtung und Türkonstruktion sind unerheblich.
Zusatzschloss
Mit einem Zusatzschloss mit Sperrbügel können einfache Schlösser in alten Haustüren ergänzt werden. Das Schloss wird auf dem Türblatt und der Zarge montiert und hält einem Druck von bis zu einer Tonne stand.
Schutzbeschlag nachrüsten
Ein Sicherheitsbeschlag schützt das Einsteckschloss und den Profilzylinder vor Aufbohrversuchen. Für einen guten und wirksamen Schutz sollte der Beschlag ein Prüfsiegel von TÜV und VdS vorweisen können und den DIN-Normen entsprechen. Die mehrlagigen Schutzbeschläge aus Stahl können eine Zugbelastung von 2,5 Tonnen erreichen.
Türstangenschloss für Altbautüren
Türstangenschlösser gelten als beste Maßnahme zur Nachrüstung. Die Tür wird auf der Innenseite komplett gestützt und ist dadurch deutlich schwerer aufzuhebeln oder einzudrücken. Die Stangenschlösser sind mit 2- und 3-Punkt-Sicherung erhältlich und werden je nach Anzahl der Sicherungspunkte oben, unten und seitlich geschlossen.
Sicherheitsfolien für Glaseinsätze
Mit Hilfe von aufgeklebten Sicherheitsfolien auf der Türinnenseite können Einfachverglasungen in der Haustür gegen Einschlagen geschützt werden. Die transparenten Folien sollten nach DIN EN 356 mit P2A geprüft sein.
Sicherung der Bandseite
Um die Bandseite einer Haustür nachträglich zu sichern kommen Scharniersicherungen zum Einsatz, die die Bänder und Scharniere mit einem Schutz überdecken. Die aufschraubbare Einbruchsicherung sollte von der VdS anerkannt und nach DIN 18104 geprüft sein.
Nachrüsten wird gefördert
Die Nachrüstung der Einbruchssicherung an der Haustür kann durch den Staat gefördert werden. Die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) die Einzelmaßnahme mit zinsvergünstigen Krediten oder als Investitionszuschuss, die Antragstellung erfolgt online auf der Homepage und muss vor Beginn der Nachrüstung erfolgen.
Einzelne Bundesländer fördern die Maßnahmen ebenfalls. So kann zum Beispiel in Nordrhein-Westfalen von der Polizei empfohlene Sicherheitstechnik über die NRW Bank mit einem zinsvergünstigtem Kredit gefördert werden.
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