Terrassendach Verankerung: Sicherheit durch eine stabile Verankerung
An eine Terrassenüberdachung stellt sich eine grundlegende Anforderung: Stabil muss sie sein, damit sie die Menschen, die sich unter ihr aufhalten, nicht gefährdet, und durch Wind und Wetter keinen Schaden nimmt.
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Zum einen muss eine gute Aussteifung der gesamten Konstruktion sichergestellt sein. Querverstrebungen verleihen dem Gerüst aus Balken und Sparren Stabilität, sodass sich die Konstruktion von alleine trägt und selbst beim versehentlichen Anstoßen eines tragenden Pfostens nicht ins Wanken gerät. Bei Bausätzen sind entsprechende aussteifende Elemente bereits fest mit eingeplant und werden mitgeliefert. Bei Eigenbauten sollte der Bauherr hingegen genau aus diesem Grund, eine ausreichende Aussteifung seiner Konstruktion sicherzustellen, die Statik nochmal von einem Fachmann überprüfen lassen.
Zum anderen ist die Terrassenüberdachung erst dann richtig stabil, wenn sie entsprechend gut an ihren Seiten verankert ist. Dabei gilt es zwei Bereiche zu beachten:
- den Boden, an dem die tragenden Pfosten ein stabiles Fundament benötigen
- die Hauswand, an der die Terrassenüberdachung fest verankert werden muss
Für beide Bereiche sind im Fachhandel spezielle Befestigungssysteme erhältlich.
Nicht auf Sand gebaut: Zwei Möglichkeiten für das Fundament
Es gibt mehrere Möglichkeiten, um das Fundament für die tragenden Pfosten der Terrassenüberdachung zu erstellen. Dabei sind für dieses Bauvorhaben vor allem zwei interessant:
- das Punktfundament
- das Streifenfundament
Beim Punktfundament werden, wie der Name bereits sagt, nur punktuell Fundamente errichtet. Ein Streifenfundament zieht sich hingegen zusammenhängend über die gesamte Breite der Terrassenüberdachung.
Das Punktfundament: Pfosten für Pfosten eine eigene Verankerung
Bei besonders leichtem Konstruktionsmaterial wie Holz reichen unter Umständen bereits Schlaghülsen aus, die mithilfe eines Vorschlaghammers in den Erdboden gerammt werden und in die sich die Pfosten der Überdachung einschrauben lassen. Rein technisch lässt sich in diesen Hülsen bereits eine Art Punktfundament sehen. Damit diese Form der Verankerung allerdings ausreichend trägt, muss der Boden die richtige Zusammensetzung bieten. Nur bei schweren und festen Böden bietet sich für die Schlaghülsen ausreichend halt. Bei sandigen Böden scheidet die Möglichkeit der Schlaghülse häufig aus.
Die Alternative ist in diesem Fall, ein Fundament – oder im Falle des Punktfundaments besser gesagt mehrere kleine Fundamente – zu gießen. An den Stellen, an denen Pfosten eingeplant sind, wird dazu die Erde mit einem Spaten ausgehoben. Ist der Boden fest und tragfähig, kann auf eine gesonderte Schalung verzichtet werden. Brechen die Kanten des ausgehobenen Loches ein, ist eine Schalung vorzusehen. Im Baumarkt gibt es dafür Schalholz und Schalbretter, aus denen sich eine Schalung zusammenschrauben lässt.
In die Schalung wird schließlich der Beton für das Fundament gegossen. Je nach Anzahl der Punkte kann eine Betonmischmaschine sinnvoll und eine wertvolle Arbeitserleichterung sein. Jedes Fundament sollte in einem Stück gegossen werden. Einige Hülsenmodelle für die Pfosten sind dafür vorgesehen, direkt mit ins Fundament einbetoniert zu werden. Auf diese Weise ergibt sich eine sehr feste und tragfähige Verbindung. Eine andere Möglichkeit ist, die Hülsen nach dem Aushärten des Fundaments aufzuschrauben. Dafür müssen die Fundamente beim Betonieren oben glatt abgezogen werden, um einen ebenen Untergrund für die Hülsen zu bieten.
Die Vorteile von Punktfundamenten sind, dass für sie eine geringere Menge Beton benötigt wird als für ein Streifenfundament und das Gießen daher weniger Zeit in Anspruch nimmt. Dabei muss allerdings sichergestellt sein, dass der Baugrund an allen Stellen gleich tragfähig ist. Ist er hingegen unterschiedlich – das heißt zum Beispiel an der einen Seite fest, an einer anderen Stelle sehr sandig – kann es an den verschiedenen kleinen Fundamenten zu unterschiedlichen Setzungen kommen. Das bedeutet, die Fundamente sinken unterschiedlich weit in den Erdboden ein und sind dann nicht mehr gleich hoch. Das Terrassendach würde im schlimmsten Fall kippen. Das Ausrichten der Fundamente auf dieselbe Höhe kann generell für unerfahrene Heimwerker bereits eine große Herausforderung sein. In diesem Fall oder bei einem uneinheitlichen Baugrund bietet sich daher ein Streifenfundament an.
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Das Streifenfundament: Der einfache Weg zum ebenen Befestigungsgrund
Das Streifenfundament zieht sich – wie der Name bereits andeutet – wie ein Streifen über die gesamte Breite der Terrassenüberdachung. Eingesetzt wurden solche Fundamente früher auch beim Bau von Häusern. Unter den tragenden Wänden des Hauses wurde jeweils ein Streifenfundament gegossen oder gemauert, das die Kräfte, die durch das Gewicht des Gebäudes entstehen, sicher nach unten ins Erdreich ableitet. Während im Bauwesen bei der Errichtung von Eigenheimen die lastabtragende Gründungsplatte die Streifenfundamente nahezu vollständig abgelöst hat, sind sie für kleinere Vorhaben wie eine Terrassenüberdachung nach wie vor ideal.
Für das Streifenfundament wird über die Breite der Terrassenüberdachung ein Graben ausgehoben. Dieser sollte etwa dreißig Zentimeter breit sein. Wie beim Punktfundament gilt: Ist das Erdreich fest genug, kann auf eine zusätzliche Schalung verzichtet werden. Ist er zu sandig und die Kanten brechen ein, ist eine zusätzliche Schalung notwendig. Auch das Streifenfundament sollte aus einem Guss sein und in einem Schritt gegossen werden. So ist eine hohe Stabilität sichergestellt. Wie beim Punktfundament können auch beim Streifenfundament die Halterungen an den entsprechenden Stellen direkt mit eingebunden werden, sodass eine feste Verbindung mit dem Fundament entsteht.
Der Vorteil des Streifenfundaments liegt darin, dass Schwankungen im Baugrund durch die Länge des Fundaments ausgeglichen werden. Außerdem ist es durch den einmaligen Vorgang des Abziehens nach dem Gießen leichter, eine durchgehende, ebene Fläche herzustellen. Durch die Länge ohne Unterbrechungen von Erdreich wird für das Streifenfundament natürlich mehr Beton benötigt. Auch hier ist daher ein Betonmischer eine echte Arbeitserleichterung.
Wichtig für dauerhafte Stabilität: Frostsicherheit beachten
Reicht das Fundament nicht tief genug in die Erde, kann darunter an sehr frostigen Tagen im Winter Wasser gefrieren und die Stabilität gefährden. Das Wasser würde in diesem Fall das Fundament ein Stück anheben. Wenn das Wasser bei wärmeren Temperaturen wieder auftaut, wäre unter dem Fundament ein Hohlraum, der die Statik zerstört. Fundamente – ob Streifen- oder Punktfundament – sollten daher immer in Frosttiefe ausgeführt werden. Diese liegt bei 80 Zentimetern. Die ausgehobenen Löcher für die Punktfundamente oder der ausgehobene Graben für das Streifenfundament sollten daher immer eine Tiefe von 80 Zentimetern aufweisen.
Ist das Fundament gegossen, kann nach ein bis zwei Tagen die Schalung entfernt werden. Bis es voll belastet wird, sollten noch einmal zwei bis drei Wochen vergehen. Mit einem genauen Timing lassen sich mit der Vorbereitung des Baugrunds damit Lieferzeiten von Bausätzen überbrücken. Bei besonders heißem Wetter sollte die Oberfläche des frisch gegossenen Fundaments fortlaufend feucht gehalten werden. So wird verhindert, dass unschöne Risse entstehen.
Mit Schwerlastankern den idealen Hausanschluss schaffen
Neben der richtigen Verankerung am Boden ist bei Terrassenüberdachung, die sich direkt an ein Haus anschließen, auch die richtige Befestigung an der Hauswand für die gesamte Stabilität ein wichtiger Faktor. Im Handel ist eine ganze Reihe an speziellen Dübel-Systemen erhältlich. Solche Schwerlastanker werden in Bohrlöchern in der Fassade befestigt. Mit ihnen lassen sich zum Beispiel Holzbalken an der Fassade verankern. Die ideale Auflagefläche für das Terrassendach – unabhängig davon, ob es sich bei dem Material für die Abdeckung um leichten Kunststoff oder schweres Glas handelt.
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