Wie sind Markisen aufgebaut? Aus welchen Elementen werden Markisen gefertigt?
Ob Gelenkarm-, Kassette- oder Pergolamarkise: Fast alle Markisenarten werden aus den gleichen Elementen gefertigt. Damit Sie stets den Durchblick behalten, stellen wir Ihnen hier die wesentlichen Bauteile und ihre Funktion vor.
1. Markisentuch
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Das Markisentuch stellt das offensichtlichste Element jeder Markise dar, besonders, wenn die Markise ausgefahren ist. Das Tuch sorgt nicht nur für den gewünschten Schutz vor direkter Sonne, neugierigen Blicken und leichten Niederschlägen, sondern prägt auch den optischen Gesamteindruck entscheidend mit. Das Markisentuch wird aus einem speziellen Gewebe gefertigt, das reißfest und widerstandsfähig ist und oftmals weitere Zusatzeigenschaften mitbringt (z. B. wasserabweisend, UV-beständig, selbstreinigend oder schwer entflammbar).
Das Markisentuch kann sowohl ein- als auch mehrfarbig ausgeführt sein und so wahlweise mit der Umgebung harmonisch verschmelzen oder einen attraktiven farblichen Kontrast bieten. Auch ist es bei vielen Anbietern möglich, das Tuch individuell bedrucken zu lassen, beispielsweise für die Gastronomie oder den Einzelhandel.
2. Ausfallprofil
Ganz vorne an der Markise ist das sogenannte Ausfallprofil angebracht. Dieses stellt die vorderseitige Verankerung des Markisentuches mit den Gelenkarmen dar und dient zum Schutz der Stoffkante. Bei einer geschlossenen Kassette stellt das Ausfallprofil zudem den bündigen Abschluss der Kassette dar, der das Tuch im eingerollten Zustand vor Wind, Regen und anderen Witterungseinflüssen schützt. Hierfür ist das Ausfallprofil in der Regel farblich auf die Kassette abgestimmt, um im eingefalteten Zustand einen harmonischen Gesamteindruck der Kassettenmarkise zu gewährleisten.
3. Volant
Als Volant (auch als Markisenschürze bezeichnet) wird ein angenähter Besatz am Markisentuch bezeichnet, der am Ausfallprofil befestigt ist und nach unten hängt. Es handelt sich beim Volant um ein sogenanntes „Posament“, also ein schmückendes Geflecht, das das Dessin des Markisentuches aufnimmt. Es wird in unterschiedlichen Formen angeboten und ist für die eigentliche Funktion der Markise in der Regel nicht von Bedeutung.
4. Gelenkarme
Unterhalb des Markisentuches befinden sich an den Außenseiten die beiden Gelenkarme. Bei einem geringen Ausfall der Markise bestehen die Gelenkarme jeweils nur aus einem Stück, bei größerem Ausfall aus zwei oder mehr scherenartig angebrachten Armen, die untereinander mit Gelenken verbunden sind. Die Gelenkarme sorgen für die Stabilisierung der Markise und spannen das Markisentuch. Zudem sind sie für das Ein- und Ausfahren der Markise unverzichtbar, was je nach Modell manuell (per Handkurbel) oder mit Motorunterstützung erfolgt. Bei einigen Markisenmodellen wird das Ein- und Ausfahren durch Gasdruckfedern unterstützt, um die Markise mit weniger Kraftaufwand bewegen zu können.
5. Tuchwelle
Die Tuchwelle ist eine drehbare, gelagerte Welle, die sich an der Kassetten- bzw. Wandseite der Markise befindet. Die Tuchwelle dient dazu, das Markisentuch aufzuwickeln, daher wird sie auch als Wickelwelle bezeichnet. Die Tuchwelle wird aus Gewichtsgründen meist aus einem Metallrohr gefertigt, das je nach Modell einen Durchmesser von 63-85 mm bietet. Hierbei gilt: Je breiter die Markise, desto größer sollte der Durchmesser der Tuchwelle sein, damit die eingefahrene Markise nicht durchhängen kann.
6. Kassette
Die Kassette nimmt das Markisentuch und die Gelenkarme im eingefahrenen Zustand auf und schützt diese vor Wind, Regen und anderen Umwelteinflüssen. Je nach Ausführung handelt es sich um eine vollständig geschlossene Kassette (diese umschließt das eingerollte Markisentuch, die Tuchwelle und die eingeklappten Gelenkarme komplett) oder um eine Halbkassette, die nach unten offen ist. Bei einer Vollkassettenmarkise bildet das Ausfallprofil die Vorderseite der Kassette und stellt optisch den Abschluss dar.
7. Befestigung
Die meisten Markisen werden an einer Häuserwand befestigt und benötigen dafür spezielle Montageelemente, die der Hersteller jeweils passend für das jeweilige Markisenmodell liefert. Ebenso ist auch eine Montage an einer Decke (z. B. unter einem freischwebenden Balkon) oder einem Vorbau (z. B. Balkengerüst) möglich. Da die Befestigung entscheidend für die Stabilität, Funktion und Sicherheit der Markise ist, sollten ausschließlich Befestigungselemente des jeweiligen Herstellers verwendet werden, die zur gewählten Markisenart passen. Auch sollte die Montage einem Fachbetrieb überlassen werden, der zudem vorab die Tragfähigkeit von Wänden, Decken oder anderen Konstruktionen überprüft.
8. Kurbel und andere Bedienelemente
Um das Markisentuch und die Gelenkarme in die gewünschte Position bringen zu können, ist eine Kurbel erforderlich. Diese wird entweder dauerhaft oder bedarfsweise an der Markise befestigt und kann um die eigene Achse gedreht werden, um so die Gelenkarme (ggf. unterstützt durch Gasdruckfedern) ein- und auszufahren. Da dieses insbesondere bei Markisen mit einem großen Ausfall körperlich durchaus anstrengend sein kann, bieten alle Hersteller von Markisen auch motorisierte Antriebe an, bei denen ein Elektromotor das Ein- und Ausfahren der Markise übernimmt.
9. Sensoren
Windböen, starker Regen oder Schneefall können eine ausgefahrene Markise beschädigen. Um dies zu verhindern, bieten viele Hersteller Sensortechnik an, die automatisch z. B. die Windstärke und Windrichtung ermittelt. Bei möglichen Gefährdungen wird das Markisentuch per Elektromotor automatisch eingerollt und damit die Gefahr für die Markise selber und die Fassade reduziert. Zudem sind auch Sonnenlichtsensoren erhältlich, die auf direkte Sonneneinstrahlung reagieren und die Markise automatisch ausfahren, wenn die Sonne scheint.
10. Steuerung
Viele Markisenhersteller haben moderne Steuerungssysteme entwickelt, mit denen Markisen sich auch in ein Smart Home integrieren lassen. Voraussetzung hierfür ist natürlich die Motorisierung der Markise. Denn nur dann ist eine teilweise (Steuerung) oder vollständige (Sensorik und Steuerung) Automatisierung der Markise möglich. Per Schalter (in der Nähe der Markise), Fernbedienung oder besonders komfortabel per App kann die Markise dann ein- und ausgefahren werden, auf Wunsch auch zeitgesteuert.
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