Markisen schützen vor intensiver Sonneneinstrahlung, schädlichem UV-Licht und vor unerwünschten Blicken der Nachbarn oder Passanten. Je nach Bespannung und Tuchqualität bieten Markisen darüber hinaus auch einen gewissen Schutz vor Niederschlägen, etwa vor einem kurzen Regenschauer. Doch reicht das aus, um eine Markise als Regenschutz zu nutzen, oder schaden Feuchtigkeit und Nässe der Markise sogar auf Dauer? Im folgenden Artikel informieren wir Sie umfassend, inwieweit Markisen als Regenschutz geeignet sind und was Sie tun sollten, um die Mechanik und das Tuch bestmöglich zu schützen und zu pflegen.
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Ohne Imprägnierung kein Regenschutz
Wie gut und lange eine Markise (bzw. vor allem das Markisentuch) Feuchtigkeit und Nässe verträgt, hängt von dem verwendeten Tuchstoff und dessen Wasserfestigkeit ab. Üblicherweise sind Markisenstoffe von Markenherstellern zwar nicht „wasserdicht“, aber zumindest „wasserabweisend“. D. h. sie saugen sich also nicht voll, sondern lassen auf die Oberfläche aufkommendes Wasser abperlen.
Die Wasserdichtigkeit von Stoffen lässt sich im Labor gut ermitteln, indem der Wasserdruck bzw. die Wassersäule (mmWS) bestimmt wird. Dieser Wert gibt an, wie hoch die Wasserdichtigkeit von Geweben ist, wobei zur Vergleichbarkeit der Ergebnisse die übrigen Bedingungen (Neigungswinkel des Tuchs, Temperatur des Wassers) identisch sind.
Der übliche Bereich, in dem sich die Wasserdichtigkeit von Markisenstoffen, die als „wasserabweisend“ ausgewiesen sind, bewegt, liegt zwischen 350 und 450 mmWS. Das bedeutet, dass die Markise bei einem kurzen Platzregen dicht bleibt, bei längerem oder starkem Regen jedoch damit zu rechnen ist, dass zunehmend Wasser durchdringt. Zum Vergleich: Oberzelte gelten erst ab 1500 mm als „wasserdicht“, Zeltböden ab 2000 mm Wassersäule, und Funktionskleidung für Segler erreicht zum Teil sogar 20.000 mmWS.
Wenn Markisenstoffe dennoch einen gewisse Regenwiderstand bieten, liegt es daran, dass sie aus speziellen Materialien (z. B. Kunstfasern) gewebt werden und werkseitig mit einer Imprägnierung ausgestattet sind. Die Imprägnierung lässt nicht nur Wasser abperlen, sondern sorgt auch dafür, dass die Oberfläche weniger schmutzempfindlich ist, weil Staub und andere Verunreinigungen sich nicht im Gewebe festsetzen, sondern vom Regenwasser abgespült werden.
Gibt es auch wasserdichte oder regenfeste Markisenstoffe?
Es gibt grundsätzlich auch regenfeste Markisen(stoffe), die z. B. in der Gastronomie verbreitet sind. Dort schützen sie etwa die Gäste im Biergarten auch bei längeren Regengüssen oder dienen Passanten vor Schaufenstern als Regenschutz. Wasserdichte Markisenstoffe haben jedoch – abgesehen von einem deutlich höheren Preis – einige Nachteile, die sie für Privathaushalte eher unattraktiv machen:
Um die Markisenstoffe wasserdicht(er) zu machen, müssen sie anders verarbeitet und zusätzlich beschichtet werden, was den Stoff schwerer macht und ein schlechteres Wickelverhalten zur Folge hat. Dazu sind Regenmarkisen wenig lichtdurchlässig, was im eigenen Garten oder auf dem Balkon oftmals nicht gewünscht ist, weil Sie ja nicht „im Dunkeln sitzen“ wollen. Und auch was die farbliche Gestaltung angeht, haben Kunden bei Regenmarkisen deutlich weniger Auswahl, als wenn die Markise vor allem als Sonnenschutz dienen soll.
Schadet Regen der Markise?
Generell können hochwertige Markisen Morgentau oder einen kurzen Regenschauer unbeschadet überstehen, insbesondere wenn das Markisentuch mit einer Imprägnierung gegen Feuchtigkeit versehen ist. Wie alle Textilien sind jedoch auch imprägnierte Kunstfasergewebe anfällig für Feuchtigkeitsschäden: Stehende Pfützen stressen den Stoff und können auf Dauer unschöne Ausbeulungen zur Folge haben, die sich dann auch nicht mehr zurückbilden. Feuchtigkeit und Staunässe begünstigen die Bildung von Schimmel, und Moder kann sich in Form von Stockflecken auch auf der Markise zeigen. Im schlimmsten Fall kann das Markisentuch porös werden – mit der Folge, dass es keinen zuverlässigen Sonnenschutz mehr bietet und ersetzt werden muss.
Doch nicht nur die Eigenschaften des Markisentuchs einer Sonnenschutzmarkise sprechen dagegen, die Markise bei starkem oder anhaltendem Regen als Schutz ausgefahren zu lassen. Auch die Gelenkarme und die Befestigungspunkte geraten hierbei zunehmend in Mitleidenschaft. Ein Liter Wasser wiegt ca. 1 kg; die Markise wird also bei Regen schwerer, und das belastet die Gelenkarme ziemlich stark. Kommt dann noch Wind hinzu, kann selbst eine hochwertig verschraubte Markise den verschiedenen einwirkenden Kräften nicht unbegrenzt widerstehen.
Nach dem Regen: Tipps für den Markisenschutz
Damit Sie möglichst lange Freude an Ihrer Markise haben und diese Regenschauer und auch die regelmäßige Reinigung mit dem Wasserschlauch unbeschadet übersteht, sollten Sie einige Dinge beachten.
Vermeiden Sie stehende Wasserpfützen auf dem Markisentuch. Entfernen Sie Pfützen so schnell wie möglich, z. B. indem Sie sie unten mit einem möglichst breiten, weichen Besen o. Ä. in Richtung der Stoffkante schieben, um das Wasser dort kontrolliert abfließen zu lassen. Warten Sie nach einem Regen ab, bis das Markisentuch dank Sonne und Wind wieder trocken wird, bevor Sie die Markise einfahren. Können Sie es (z. B. aufgrund eines plötzlich einsetzenden Starkregens) einmal nicht vermeiden, die Markise nass einzufahren, sollten Sie das Tuch wieder komplett ausfahren und trocknen lassen, sobald Regen und starker Wind aufgehört haben.
Eine Kassettenmarkise bietet aufgrund der geschlossenen Aufbewahrungskassette einen besseren Schutz für das Markisentuch und die Tuchwelle als offene Markisenvarianten wie die Gelenkarmmarkise. Einen gewissen Schutz erreichen Sie andernfalls etwa durch ein zusätzliches Regendach, das oberhalb der Markise angebracht wird.
Damit Regen von der Markise schnell abfließen kann, muss der Neigungswinkel mindestens 14 Grad betragen. Wenn sich dieser Neigungswinkel aufgrund der baulichen Situation nicht erreichen lässt, sollten Sie die Markise bei aufziehenden Regenwolken immer einfahren und so verhindern, dass sich Wasserpfützen darauf bilden können. Mit einer motorisierten Markise können Sie sich dabei viel Arbeit sparen, denn in Kombination mit einem Regensensor, den Sie auch für kleines Geld nachrüsten können, wird die Markise automatisch eingefahren, wenn der Sensor Niederschläge erkennt.
Welche Möglichkeiten für einen zuverlässigen und sicheren Regenschutz gibt es?
Wenn Sie auch bei Regen nicht darauf verzichten wollen, sich auf Ihrer Terrasse aufzuhalten, ist vielleicht ein Terrassendach das richtige für Sie. Stabile, fest verankerte Träger aus Stahl stützen das Dach an der Vorderseite, während die Rückseite an der Fassade befestigt wird. Das Dach selber besteht aus Glaselementen, die schräg angebracht werden können, damit Regen einfach abfließt. Unter dem Glasdach können Sie dann noch eine Markise als Sonnenschutz anbringen, die durch das Dach optimal vor Regen geschützt ist und an Sonnentagen angenehmen Schatten spendet.
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