Um Räume zu verschatten, variablen Sichtschutz zu bieten, im Sommer vor zu starker Aufheizung zu schützen und im Winter Energiekosten zu sparen, sind Rollläden grundsätzlich besser geeignet als Jalousien. Darüber hinaus gibt es zahlreiche Möglichkeiten der Rollladensteuerung, die je nach Motorisierung und Ausführung noch jede Menge weitere Optionen bieten als nur die einfachere elektrische Bedienung. So können Sie z. B. bei einer Rollladensteuerung per WLAN die Rollläden von überall her über Ihr Smartphone bedienen, etwa den Rollladen herunterfahren lassen, wenn Sie unterwegs sind und wissen, dass zu Hause ein Unwetter aufzieht.
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Wenn Sie Ihre Rollläden zusätzlich automatisieren, „weiß“ jeder Rollladen über die angeschlossenen Sensoren, wann etwa die Sonneneinstrahlung besonders stark ist oder starker Wind zu erwarten ist, und kann sich dann automatisch schließen oder wieder öffnen. Darüber hinaus bietet die Automatisierung weitere Programme, die Sie individuell einstellen und nutzen können. Zu den Klassikern gehören Tagesprogramme, Wochen-/Wochenendprogramme sowie Zufallsprogramme für Abwesenheitszeiten. Damit kann die Rollladensteuerung auch unabhängig von der Tageszeit oder dem Wetter die Rollläden öffnen und schließen, um Anwesenheit zu simulieren und Einbrecher abzuschrecken.
Das ist natürlich besonders effizient, wenn nicht nur ein Rollladen, sondern z. B. Rollläden, Markisen und die Beleuchtung zusammen automatisiert werden. Dafür reicht es allerdings nicht, nur eine funkfähige Rollladensteuerung einzubauen oder Sensoren nachzurüsten. Für eine so umfangreiche, aufeinander abgestimmte Automatisierung oder Rollladensteuerung per WLAN/Internet oder Smartphone-App brauchen Sie auch ein Smart-Home-System mit entsprechender Steuerzentrale im Haus.
Voraussetzungen für die Rollladensteuerung
Die Grundvoraussetzung für jede Rollladensteuerung ist ein Motor. Bei kleineren Rollladen reicht dafür schon ein elektrischer Gurtwickler, der auf oder unter dem Putz montiert werden kann. Haben Sie Rollläden mit manuellen Gurtwicklern, lassen sich diese mit wenig Aufwand durch elektrische ersetzen, die es ebenfalls als schwenkbare Ausführungen gibt. Der Motor braucht lediglich einen Stromanschluss, Sie müssen also auf- oder unterputz ein Kabel bis zum Gurtwickler verlegen (lassen).
Die andere Möglichkeit ist ein Rohrmotor, der im Rollladenkasten montiert wird. Hier ist der Montageaufwand ein wenig höher, denn für die Nachrüstung muss der Rollladenkasten geöffnet und hier der Stromanschluss realisiert werden. Dafür sind die Rohrmotoren leistungsfähiger bzw. effizienter als Gurtwickler, da die Kraftübertragung über das Gurtband wegfällt und der Rohrmotor direkt die Welle bewegt. Aus diesem Grund ist diese Variante auch für größere und schwerere Rollläden geeignet.
Was ist der Unterschied zwischen elektrischer Bedienung und Rollladensteuerung?
Der Rollladenmotor ermöglicht erst einmal nur die elektrische Bedienung des Rollladens. Sie können dann einen Schalter betätigen bzw. eine Taste auf einem Display drücken, statt den Rollladen von Hand hoch- und runterziehen zu müssen. Die nächste Stufe ist die Funksteuerung, mit der sie den Rollladen auch fernsteuern und weitere Automatisierung nutzen können. Die Funkfähigkeit des Rollladens ist eine Grundvoraussetzung für die Rollladensteuerung per WLAN, mit dem Smartphone oder über die Smart-Home-Zentrale. Sie brauchen jedoch nicht notwendigerweise schon ein Steuersystem für Ihr Haus, um von der Rollladensteuerung über Funk zu profitieren. Um etwa die Rollläden einfach so weit zu automatisieren, dass sie sich ohne Ihr Zutun schließen, wenn es zu heiß wird, reicht auch eine einfache Funksteuerung mit einem Sonnensensor.
Im Folgenden erhalten Sie einen Überblick über die verschiedenen Arten und Anschlussmöglichkeiten der Rollladensteuerung sowie weitere Automatisierungsoptionen.
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Rollladenmotor mit Kabel, Akku oder Solarbetrieb?
Um beim Einbau oder bei der Nachrüstung des elektrischen Rollladenantriebs keine Kabel verlegen zu müssen, gibt es die Möglichkeit, einen Rollladenmotor mit Solarantrieb oder ein Modell mit aufladbarem Akku zu installieren. Allerdings ist die Akkuvariante meist keine gute Idee, weil die Akkus relativ häufig geladen werden müssen und ihnen damit neue Arbeit machen, anstatt Ihnen Arbeit abzunehmen.
Solarmotoren für Rollläden sind energieeffizient und stromsparend, aber beim Einbau recht kostenintensiv. Neben den höheren Anschaffungskosten (je nach Hersteller ca. 200-500 Euro pro Rollladen) fallen Wartungskosten an, da die integrierte Batterie von Zeit zu Zeit gewechselt werden muss. Es gibt Solaranlagen, deren Module (Motor, Batterie, Solarzelle) sich einzeln austauschen lassen, und geschlossene Systeme, bei denen Rollladenmotor und Solarmodul eine Einheit bilden. Die modularen Systeme bieten bei der Instandhaltung, Wartung und Reparatur Vorteile, sind dafür jedoch teurer als geschlossene Systeme.
Sowohl elektrische Gurtwickler als auch Rohrmotoren lassen sich auch sehr einfach ans normale Hausstromnetz anschließen. Das Kabel zum Motor kann in den meisten Fällen unsichtbar unter den Putz verlegt werden. Beide Motorvarianten sind als kabelgebundene sowie funkoffene bzw. funkfähige Systeme erhältlich. Durch die Funksteuerung haben sie gegenüber einem ausschließlich kabelgebundenen Motor die Möglichkeit, den Rollladen per Fernsteuerung zu bedienen, mit ebenfalls funkfähigen Sensoren zu verbinden oder in ein Smart-Home-System einzubinden.
Entscheiden Sie sich für eine kabelgebundene Variante, können Sie den Rollladen einfach mit einem Schalter bedienen. Doch auch hier gibt es eine einfache Möglichkeit, die elektrische Rollladensteuerung zu automatisieren, und zwar über eine Zeitschaltuhr.
Rollladensteuerung per Zeitschaltuhr
Elektrische Gurtwickler mit Zeitschaltuhr sind eine besonders einfache Lösung, wenn Sie den Rollladen motorisieren und automatisieren möchten. Zum Nachrüsten muss lediglich der alte Gurtwickler ausgetauscht werden. Gurtwickler mit integrierter Zeitschaltuhr werden von vielen Herstellern angeboten, z. B. Schellenberg und Rademacher.
Selbst günstige Gurtwickler mit Zeitschaltuhr bringen in der Regel die gängigen Standardfunktionen mit, z. B. ein Tagesprogramm, ein an die Jahreszeiten angepasstes „Astroprogramm“, ein Wochen- und Wochenendprogramm sowie ein Zufallsprogramm, um Anwesenheit zu simulieren, wenn niemand zu Hause ist, und so Einbrecher abzuschrecken.
Um die Programme einzustellen oder zwischen den Programmen zu wechseln, haben viele Gurtwickler mit Zeitschaltuhr ein kleines Display mit Funktionstasten. Bei ganz einfachen Modellen, die schon für 50-100 Euro pro Rollladen zu haben sind, gibt es stattdessen eine Memoryfunktion, die kein Display benötigt. Über Knopfdruck können Sie dem Rollladen einmal die entsprechenden Befehle geben, und diese werden dann z. B. alle 24 Stunden automatisch erneut ausgeführt werden.
Auch Rohrmotoren, die unsichtbar im Rollladenkasten sitzen, sind mit Zeitschaltuhr erhältlich und bieten dann ebenfalls die gängigen Jahreszeiten- und Zufallssteuerungen, Tages- und Wochenprogramme. Es ist auch möglich, bei Nachrüstungen den neuen Rollladenmotor mit dem bereits verbauten Schalter bzw. der Steuerungseinheit eines anderen Herstellers zu verbinden.
Weil Rohrmotoren im Vergleich zu elektrischen Gurtwicklern eine höhere Zugkraft und eine effizientere Kraftübertragung bieten, sind sie auch für Rollläden an Panoramafenstern, Terrassen, Balkons und großen Glasfronten geeignet. Außerdem ist ein Rohrmotor nicht automatisch teurer als ein elektrischer Gurtwickler, lediglich der Aufwand beim Einbau ist höher. Es lohnt sich also in jedem Fall, lieber zu viel als zu wenig Zugkraft einzubauen.
Rollladensteuerung mit Sonnensensor für automatische Beschattung
Die automatische Beschattung gehört zu den beliebtesten Formen der automatisierten Rollladensteuerung. Um sie zu realisieren, brauchen Sie lediglich einen funkfähigen Motor und einen damit kompatiblen Lichtsensor. Auch hier gibt es von vielen Herstellern eine Komplettlösung, etwa in Form einer Funk-Zeitschaltuhr. Ein Smart-Home-System mit Steuerzentrale ist für diese Art der automatischen Beschattung nicht zwingend erforderlich; es reicht aus, eine Funksteuerung mit Lichtsensor einzubauen oder nachzurüsten.
Was bringt die Einbindung der Rollladensteuerung in ein Smart Home System?
Alle renommierten Anbieter wie Somfy, Velux, Schellenberg oder Rademacher bieten längst eigene Smart-Home-Konzepte, Steuerungs- und Automatisierungssysteme an, mit denen Sie nicht nur Ihre Rollläden automatisieren, sondern Rollläden und Beleuchtung, weitere Sonnenschutzelemente (z. B. die Markise oder Außenjalousien), Haushaltsgeräte und/oder Sicherheitssysteme zu einem individuellen Netzwerk verbinden können.
Je nachdem, welche Sensoren verbaut und wie sie verbunden sind, ergeben sich zahlreiche Möglichkeiten der automatisierten Ansteuerung beliebig vieler Rollladenmotoren. Darüber hinaus können Sie Ihre Rollläden auch direkt ansteuern, etwa über WLAN, Smartphone oder Sprachbefehle, von daheim oder von unterwegs. Dafür brauchen Sie allerdings eine Steuerzentrale, entweder das System des Herstellers, für den sie sich entschieden haben, oder – falls Sie eine vorhandene Funk-Rollladensteuerung erweitern möchten – ein System, das mit der bereits verbauten Technik kompatibel ist.
Am besten lassen Sie sich im Vorfeld von einer Fachfirma beraten und vergleichen die Systeme verschiedener Hersteller. Welches System bietet alle Funktionen, die Sie brauchen, und am wenigsten Überflüssiges? Eignet sich das System zur Nachrüstung, und ist es kompatibel mit Erweiterungen, die Sie vielleicht für später planen? Was bekommen Sie für Ihr Geld, wie herstellerabhängig ist das System, und wie gut sind der Service und die Ersatzteilverfügbarkeit?
Grundsätzlich ist besser, von Anfang an etwas mehr Geld auszugeben, dafür aber Technik zu bekommen, die klug konzipiert, nicht zwingend an einen Hersteller gebunden, variabel und einfach erweiterbar ist. Wollen Sie daher eine günstige oder einfache Variante, sollte diese für späteren Erweiterungen mit möglichst vielen gängigen Systemen und Marken kompatibel sein, damit Sie keine funktionierenden Teile wegen mangelnder „Verträglichkeit“ wieder ausbauen bzw. austauschen müssen.
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Welche Rollladenmotoren passen am besten zum Smart Home?
Zu nahezu jedem Smart-Home-System gehören auch Rollladenaktoren, die unter dem Putz montiert werden und die automatische Rollladensteuerung in Verbindung mit allen verbauten Sensoren ermöglichen. Dabei sind diese smarten Aktoren in aller Regel mit jedem gängigen Rollladen- oder Lichtschalter kompatibel; der Schalter Ihrer Wahl wird dazu einfach auf den darunter eingeputzten Aktor gesetzt.
Der Rohrmotor in Verbindung mit mehreren Sensoren (z. B. Wind, Sonne) und einer Rollladensteuerung per WLAN, App und/oder Sprachbefehl bietet höchste Freiheiten bei der Automatisierung und ist im Gegensatz zum smarten Gurtwickler selbst für schwere und sehr große Rollläden geeignet. Er lässt sich auch mit einer Lichtsteuerung verbinden und mit Sonnenlicht bzw. über Solarzellen antreiben.
Gurtwickler mit Funkmotor und Smart-Home-Anbindung bieten den Vorteil der besonders einfachen Montage und Nachrüstung, sind jedoch eher für leichte und kleinere Rollläden geeignet. Von Rademacher, Schellenberg, Somfy und anderen Anbietern gibt es verschiedene Varianten, die sich nicht nur mit dem Smart-Home-System des Herstellers, sondern auch mit anderen Systemen verbinden und dann per WLAN oder Smartphone automatisieren lassen.
Die Kompatibilität mit verschiedenen Systemen oder Produkten anderer Hersteller ist vor allem dann wichtig, wenn Sie ein vorhandenes System erweitern und einzelne Komponenten nachrüsten wollen. Möchten Sie dagegen ein Smart Home neu einrichten oder die gesamte Automatisierungs- und Steuertechnik aus einer Hand beziehen, um von einem bewährten System zu profitieren oder für alle Probleme denselben Ansprechpartner zu haben, vergleichen Sie die Systeme der verschiedenen Anbieter, um das System mit dem für Sie attraktivsten Preis-Leistung-Verhältnis zu finden.
Zum einfachen Integrieren einer bereits vorhandenen Rollladensteuerung in ein Smart Home gibt es zudem spezielle Renovierungskids, die sich auch mit Amazon Alexa, Google Assistant oder Siri verbinden lassen. So können Sie mit einem Schritt auch eine komfortable Sprachsteuerung nachrüsten.
Wie lässt sich eine Rollladensteuerung über Sprachbefehle realisieren?
Eine Rollladensteuerung per Sprachbefehl ist besonders bequem, weil Sie damit unabhängig von Tageszeit, Wetterlage und eingestellten Steuerprogrammen Räume auch spontan verschatten und „auf Zuruf“ Ihre Rollladen öffnen und schließen können.
Um die Rollladensteuerung mit einem Sprachassistenten zu verbinden, etwa mit Siri, Alexa oder Google Assistent, können Sie einen Funkschalter nutzen, der auch für die Sprachsteuerung geeignet ist. Alternativ können Sie einen kompatiblen smarten Aktor unter Ihrem Rollladenschalter installieren, um die Sprachsteuerung in Ihr Smart-Home-Konzept einzubinden. Dafür brauchen Sie jedoch ein System mit entsprechender Steuerzentrale. Es ist auch möglich die Smart-Home-Zentrale als Brücke zwischen Ihrem Sprachassistenten und der Rollladensteuerung zu verwenden; dafür müssen Rollladensteuerung, Steuerzentrale und Sprachassistent natürlich ebenfalls miteinander kompatibel sein.
Von Somfy und Velux gibt es Rollladensteuerungen, die sehr gut kompatibel mit Siri sind. Am meisten Kompatibilitätsprobleme gibt es wie üblich mit Apple, und am besten funktioniert die Sprachsteuerung meistens, wenn Sie den Assistenten, der sich mit Ihrem System bzw. dessen Hersteller am besten verträgt, über die Smart-Home-Zentrale laufen lassen.
Bei Problemen mit der Kompatibilität gibt es natürlich auch die Möglichkeit, eine individuelle Lösung zu installieren, etwa über den Raspberry Pi. Dafür brauchen Sie allerdings jemanden, der sich damit auskennt – oder müssen selbst ein ambitionierter Elektronikbastler sein.
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