Rolläden: Multitalente für Sicht-, Wärme- und Sonnenschutz
Die Idee, Fenster gegen Helligkeit und unerwünschte Blicke abzuschirmen und damit vor allem in den Abend- und Nachtstunden für einen geschützten Ort im Inneren zu sorgen, gibt es schon sehr lange. Bereits in der Antike war es bei den alten Römern üblich, die Fenster mit Klappläden zu verschließen. Die Franzosen entwickelten Jahrhunderte später die Jalousie, die sich flexibel herunterziehen ließ, um vor Blicken zu schützen. Aus beiden Lösungen entstand dann schließlich der Rollladen, der komfortabel verschwindet, wenn er nicht benötigt wird, allerdings ebenso zuverlässig das Fenster blickdicht verschließt, wenn es gewünscht ist.

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Rollläden gehören für die meisten zu einem Fenster einfach mit dazu. Und moderne Rollläden haben sich im Laufe der Zeit zu wahren Multitalenten entwickelt. Ihre Hauptaufgaben bestehen nach wie vor im Sichtschutz und in der Abdunkelung der Räume. Sie können allerdings ebenso zu einem wirksamen Sonnenschutz beitragen, Einbrecher abschrecken und die Wärme im Haus halten.
Aufbau des klassischen Rollladens
Ein Rollladen hat immer klar definierte Bestandteile. Dazu zählen:
- der Rollpanzer aus den Rollladenstäben
- die seitlichen Führungsschienen für den Rollpanzer
- die Welle, auf der der Rollpanzer sich aufwickelt
- ein Zugsystem mit dem sich der Rollladen herunterlassen und aufwickeln lässt

Viele Materialien, ein Favorit
Für den Rollpanzer bieten sich verschiedene Materialien an. Diese sind:
- Kunststoff
- Aluminium
- Holz
- Stahl

Die meisten Rollläden werden heutzutage aus Kunststoff gefertigt. Dieses Material vereint die meisten Vorteile in sich: Es ist beständig gegenüber Witterungseinflüssen, weist eine hohe Stabilität auf und ist dabei besonders leicht. Das geringe Gewicht hat eine hohe Bedeutung, weil der Rollladen schließlich auf- und abgerollt werden soll. Der Stab eines Rollladens aus Kunststoff ist in der Regel doppelwandig gearbeitet. In seinem inneren befindet sich eine luftgefüllte Kammer, die sich positiv auf den Wärmeschutz auswirkt. Diese Kammer kann bei speziellen Wärmedämmrollläden auch mit einem Dämmstoff ausgeschäumt werden.
Die einzelnen Rollladenstäbe greifen an ihren Kanten ineinander. So entsteht beim Herunterlassen ein blickdichter und stabiler Rollpanzer. Wird der Rollladen nicht ganz heruntergelassen, weisen die meisten Modelle zwischen den einzelnen Stäben Lichtschlitze auf. Diese verhindern zum einen ein vollständiges Abdunkeln des Raumes und sorgen für diffuses Licht. Im Sommer können sie zum anderen zur Lüftung der Wohnräume beitragen, ohne dass diese vollends einsehbar sind.
Bei Aluminiumrollläden gibt es Modelle, bei denen der Aufbau der einzelnen Stäbe und des Rollpanzers dem von Kunststoffrollläden entspricht. Beim Doppelwandigen Aufbau wird der Aluminiumrollladen meist ausgeschäumt. Daneben können Aluminiumrollläden auch einwandig hergestellt werden. In diesem Fall dienen sie nur dem Sichtschutz. Aluminium weist als Material eine ebenso gute Widerstandsfähigkeit gegenüber Witterungseinflüssen auf wie Kunststoff.
Holzrollläden weichen beim Aufbau und der Verbindung der Rollladenstäbe leicht von ihren Pendants aus Kunststoff oder Aluminium ab. Zum einen werden die Rollladenstäbe massiv hergestellt, das heißt, sie weisen keinen Hohlraum in der Mitte auf. Vor dem Aspekt des Wärmeschutzes ist dies allerdings kein Nachteil, weil Holz als Material bereits aus vielen, luftgefüllten Zellen besteht und daher von Natur aus einen hohen Wärmeschutz aufweist. Die einzelnen Rollladenstäbe werden dabei aneinander gekettet und schieben sich nicht wie bei einem Kunststoffrollladen ineinander.
Heruntergelassen liegen die Stäbe allerdings ebenfalls dicht aufeinander und sorgen so für einen blickdichten Abschluss. Um witterungsbeständig zu sein, benötigen Holzrollläden eine Lasur oder einen anderen schützenden Anstrich, der in regelmäßigen Abständen auch erneuert werden muss. Daher sind diese Elemente sehr wartungsaufwendig. In der Praxis werden Holzrollläden nur noch sehr wenig hergestellt. Gerade bei der Sanierung historischer Bauwerke, die möglicherweise unter Denkmalschutz stehen, haben sie allerdings in jedem Fall ihre Berechtigung.
Rollläden aus Stahl sind für gewöhnlich Sonderprodukte, die nicht in einem normalen Einfamilienhaus eingesetzt werden. Das Material ist durch sein Gewicht und seine Stabilität vor allem dazu geeignet, sehr einbruchssichere Rollläden herzustellen.

Der Rollladenkasten – Platz zum Aufwickeln
Wird der Rollladen nicht benötigt, wird er auf der Welle aufgewickelt. Diese befindet sich im Rollladenkasten. Für die Platzierung des Kastens gibt es verschiedene Möglichkeiten:
- im Fenstersturz
- als Aufsatzkasten über dem Fenster
- als Vorbaukasten auf der Fassade

Bei bestehenden Häusern, die bereits über Rollläden verfügen, sowie bei Neubauten ist der Rollladenkasten im Fenstersturz die gängigste Lösung. Der Rollladen verschwindet in diesem Fall unsichtbar im Fenstersturz, von außen und innen ist der Rollladenkasten praktisch nicht sichtbar. Ein solcher Rollladenkasten lässt sich allerdings nur in der Bauphase realisieren. Die Nachrüstung wäre mit unverhältnismäßig hohen Kosten verbunden.

Für die Nachrüstung von Rollläden haben sich daher zwei Varianten herausgebildet:
- Die erste bietet sich an, wenn ein Fenstertausch ansteht. In diesem Fall kann der Rollladenkasten direkt über das Fenster und unter den Sturz gesetzt werden. Es gibt sogar Fensterelemente, bei denen der Rollladenkasten mit integriert ist, so dass ein hohes Maß an energetischer Qualität sichergesellt wird. Der Nachteil dieser Variante ist, dass der Rollladenkasten dabei zu Lasten der Fenstergröße geht. Das bedeutet, dass die Fensterfläche, durch die Licht in den Raum Fällt, etwas kleiner wird. Ist das Fenster groß genug bemessen, entstehen dadurch allerdings kaum Nachteile, sodass der Aufsatzrollladenkasten eine sehr praxistaugliche Sanierungsvariante ist.
- Sind die Fenster noch intakt und von ausreichend hoher energetischer Qualität, wäre es nicht sinnvoll, nur wegen eines Rollladens einen kompletten Fenstertausch durchzuführen. In diesem Fall bietet sich dann ein Vorbaurollladen an. Dazu wird der Rollladenkasten von außen auf der Fassade über dem Fenster vorgebaut. Auch die Führungsschienen befinden sich auf der Fassade am äußeren Ende der Fensterlaibung. Lediglich der Rollladengurt muss dann von außen nach innen geführt werden. Vorbauelemente sind eine gute Möglichkeit, um ein Haus nachträglich und mit vergleichsweise geringem finanziellem Aufwand mit Rollläden nachzurüsten.
Eine Alternative zum Rollladen, die alle Funktionen in gleicher Weise erfüllt, gibt es im Grunde nicht. So lässt sich ein Zimmer zwar mit einem Innenrollo abdunkeln, dieses schließt allerdings nicht so dicht wie der Rollladen. Ein Fensterladen kann zwar für viel Dunkelheit sorgen, bietet aber weitaus weniger Bedienkomfort.
Andere Produkte wie Jalousien, Plissees oder Vorhänge, schaffen zwar einen guten Sichtschutz, dunkeln den Raum aber nicht vollständig ab. Und generell hält ein Rollladen als außenliegender Sonnenschutz auch die Sonnenwärme besser aus dem Wohnraum fern, als die genannten Lösungen. Wer also die Vorteile eines Rollladens bei sich zu Hause haben möchte, muss auch einen Rollladen einbauen.
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Automatisierung für hohen Komfort

In der einfachsten Variante wird der Rollladengurt von einem Gurtaufwickler aufgenommen und von Hand betätigt. Wer mehr Komfort möchte, kann seine Rollläden allerdings ebenso gut motorisieren lassen. Dann erfolgt das Herauf- und Herunterfahren per Knopfdruck. Gerade bei schweren Rollläden, beispielsweise an großen Fensterelementen zur Terrasse, kann dies eine bedeutende Erleichterung sein. Noch komfortabler wird es, wenn zu der Motorisierung eine intelligente Steuerung kommt. Per Zeitschaltuhr fahren die Rollläden dann zu vorab eingestellten Uhrzeiten herab oder herauf, per Sensor lassen sich außerdem auch die äußeren Witterungsverhältnisse mit einbeziehen. Je nachdem wie stark die Sonne strahlt oder wann die Dämmerung einsetzt, wird das Herunter- und Herauffahren von ganz allein betätigt.
Für die nachträgliche Elektrifizierung eines Rollladens gibt es zwei Möglichkeiten:
- Der manuelle Gurtwickler wird gegen einen elektrischen Gurtwickler ersetzt. In diesem Fall übernimmt der neue Gurtwickler das Herauf- und Herablassen des Rollladens mittels des Rollladengurtes.
- Die Welle, auf der sich der Rollladen im Rollladenkasten aufwickelt, erhält einen Motor. In diesem Fall ist sogar ein Rollladengurt überflüssig. Der Motor an der Welle wird einfach per Funk aktiviert.
Bei der Nachrüstung eines elektrischen Rollladenantriebs ist zu beachten, dass eine Stromversorgung benötigt wird. Daher müssen die Modernisierer einen entsprechenden Stromanschluss einrichten. Das kann bei einem Wohnraum, der gerade nicht renoviert werden soll, problematisch sein.

Hohe Funktionssicherheit durch fachgerechte Montage
Damit Rollläden wirklich blickdicht schließen, die Motorisierung optimal bemessen ist und die Steuerung einwandfrei funktioniert, sollten Rollläden von einem Fachmann installiert werden. Der Handwerker eines Rollladen- und Sonnenschutzfachbetriebs kann außerdem bei der Wahl des richtigen Materials und des passenden Produktes beraten.
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