Ein dicht geschlossenes Fenster ist die Voraussetzung dafür, dass die Wärmedämmung funktioniert und die Dichtheit der Gebäudehülle gegeben ist. Gibt es hier Funktionsmängel, zum Beispiel, weil der Fenstergriff sich nicht mehr komplett nach unten bringen lässt, kommt es zu Wärmeverlusten und Zugluft. In vielen Fällen können Sie durch eigene Maßnahmen Abhilfe schaffen. Funktioniert dies nicht, muss der Fachmann Hand anlegen.
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Der Fenstergriff und sein Mechanismus
Bei modernen Fenstern steuert der Fenstergriff alle Funktionen wie Öffnen, Schließen oder Kippen. Die Steuerung erfolgt über die Position des Griffes:
- Zeigt der Griff nach unten, ist das Fenster geschlossen.
- In waagrechter Position lässt sich das Fenster öffnen.
- Zeigt der Griff nach oben, ist die Kippfunktion aktiviert.
- Bei Schiebefenstern dient der Griff gleichzeitig als Hebel zum Verschieben des Fensters.
Als Zusatzfunktionen können Fenstergriffe Schließmechanismen oder Druckknöpfe besitzen. Ist der Griff verschlossen, lässt sich der Griff und damit die Mechanik nicht bewegen.
Aufbau des Fenstergriffes
Ein Fenstergriff besteht aus dem Griff selbst als Bedienelement. Im Inneren befindet sich ein Vierkant oder ein Kurventrieb mit Spreizdübel beim Getriebegriff. Die Mechanik ist am Fensterrahmen befestigt und bewirkt je nach Stellung des Griffes die jeweiligen Funktionen. Dazu überträgt ein Vierkant oder ein Kammergetriebe die Bewegung des Griffes an eine Riegelstange, die wiederum das Fenster ganz (beim Öffnen) der teilweise (Kippfunktion) entriegelt.
Zu ist nicht gleich zu
Durch die Abwärtsbewegung des Fenstergriffes wird das Fenster geschlossen. Dabei werden die Dichtungen eng zusammengedrückt, sodass auch kleinste Ritzen verschlossen werden – Das Fenster ist dicht. Blockiert der Griff vor der Senkrechtstellung nach unten, hat es zwar den Anschein, dass das Fenster zu ist, die entscheidende Funktion, nämlich die Dichtheit zu gewährleisten, funktioniert in diesem Fall allerdings nicht. Die Fehlfunktion kann mehrere Gründe haben.
Verstellte Griffolive
In vielen Fällen liegt das Problem direkt am Griff. Um dieses zu beheben, wird die Abdeckplatte am Griff gelöst, anschließend können die darunter liegenden Schrauben nachgestellt oder eventuell auch gelockert werden und der Griff lässt sich wieder vollständig in alle Richtungen bewegen.
Fenster verstellt – Nachjustieren hilft
Das Fenster ist verstellt. An jedem modernen Fenster gibt es mehrere Einstellungsmöglichkeiten, um die Lage exakt zu justieren. Im Laufe der Zeit kann es hier zu Verschiebungen kommen. In der dem Fenster mitgelieferten Bedienungsanleitungen sind in der Regel die Möglichkeiten zum Nachjustieren dargestellt und mit etwas Geschick und Geduld können Sie Ihr Fenster selbst wieder korrekt justieren.
Fremdkörper in der Fuge
Lässt sich der Griff gar nicht mehr oder nur mit sehr großer Kraftanstrengung bewegen, kann auch ein Fremdkörper die Ursache sein. Dieser sitzt dann zum Beispiel zwischen Fensterrahmen und Fensterflügel oder blockiert direkt die Griffmechanik. Verschmutzungen setzen sich zum Beispiel fest, wenn das Fenster im Sommer über lange Zeit gekippt geblieben ist. Meist lässt sich durch eine Sichtkontrolle feststellen ob und wo der Fremdkörper sitzt und kann dann entfernt werden.
Blockierte Pilzzapfen
Pilzzapfen sind spezielle Sicherheitsbeschläge, die das Fenster gegen aufhebeln schützen und damit den Einbruchschutz verbessern. Die Zapfen sitzen am Rahmen, bei geschlossenem Fenster greifen sie in vorgesehene Öffnungen im Fensterflügel. Ist einer der Zapfen blockiert – zum Beispiel durch Schmutz oder andere Fremdkörper – kann dies die Ursache für den blockierten Griff sein. Lässt sich der Zapfen herausziehen, ist oft auch die Blockierung gelöst.
Fehlbediensicherung
Die Fehlbediensicherung oder auch Schaltsperre ist meist in Fenstermodellen ohne Dreipunktaufhängung integriert. Sie verhindert, dass ein geöffnetes Fenster versehentlich in die Kippstellung gebracht wird und der Flügel dadurch nach innen kippt. Die Sperre ist am Flügelprofil befestigt und löst aus, wenn der Flügel geöffnet oder gekippt wird. Ein Verstellen des Griffs ist dann nicht mehr möglich. Liegen hier Defekte vor, zum Beispiel durch ein Verziehen des Rahmens in diesem Bereich, kann die Sperre die vollständige Schließbewegung des Fenstergriffs verhindern. Auch an dieser Stelle sitzen Schrauben, die durch leichtes Nachjustieren das Problem lösen können.
Austausch bei größeren Defekten nötig
Ist der Defekt nicht durch eine verstellte Schraube oder einen Fremdkörper verursacht, dann liegt meist ein echter Schaden in der Mechanik des Fenstergriffs vor. Ein abgebrochener Vierkant oder ein beschädigtes Kammergetriebe lassen sich nur durch den kompletten Austausch des Fenstergriffs beseitigen. Den Austausch können Sie selbst vornehmen, sicherer und schneller geht es meist, wenn Sie diese Arbeiten einem Fensterfachbetrieb überlassen. Er wählt den zum Fenstermodell passenden Griff aus und ersetzt das defekte Bauteil schnell und unkompliziert.
Für den Einbau eines neuen Fenstergriffs müssen sich etwa 100 bis 150 Euro zuzüglich Fahrtkosten einplanen.
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