Was sind eigentlich Verbundfenster?
Verbundfenster kamen ab den 1950er Jahren zum Einsatz und markieren den Übergang zwischen Einfachfenstern und Isolierglasfenstern wie sie ab den 1970er Jahren zunehmend verwendet wurden. Während die Wärmedämmwerte alter Verbundfenstern heute nicht mehr modernen Anforderungen genügen, nutzen einige Hersteller diese Bauart für neue und innovative Fenstertypen.
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Verbundfenster – das „bessere“ Fenster
Verbundfenster wurden zur energetischen Optimierung der davor verwendeten Fenster mit Einfachverglasung entwickelt, in manchen unsanierten Altbauten sind diese Fenster heute noch zu finden. Der U-Wert der Fenster liegt zwischen 2,4 bis 2,6 W/m²K und damit zwar deutlich über dem Wert von Einfachfenstern (4,8 W/m²K und mehr), aber immer noch weit über den heute geforderten hohen Werten von 1,2 bis 0,7 W/m²K.
Neben einer Verbesserung der Energieeffizienz sollten Verbundfenster außerdem den Lichteinfall optimieren sowie den Materialverbrauch verringern und die Benutzung erleichtern. Ein gängiges Problem bei diesem Fenstertyp war die Tauwasserbildung im Scheibenzwischenraum in der kalten Jahreszeit, der zum einen die Durchsicht störte und zum anderen auch das Rahmenmaterial – damals vorwiegend Holz – belastete. Ausgelöst wurde diese Wirkung die Undichtigkeit der Verbindungen, bis in die 1960er Jahre wurden Verbundfenster ohne Dichtungen gefertigt. Ein doppelter einfach verglaster Flügelrahmen mit einem Scheibenzwischenraum von 3 bis 5 cm bildet den Fensterflügel, die Rahmen sind miteinander verbunden und lassen sich durch einen Mechanismus trennen. Dies ist nötig, um die Innen- und Außenseiten der Scheiben putzen zu können.
Verbundfenster, die in den 1980er Jahren eingebaut sind, verfügen über Dichtlippen, um Tauwasser zwischen den Scheiben zu vermeiden, ist ein Mindestabstand von 1,0 mm zwischen den Fensterflügeln als Dauerbelüftung vorgeschrieben. Da viele Hersteller dies nicht realisieren konnten, wurde das Verbundfenster zunehmend von Isolierglasfenstern verdrängt.
Moderne Verbundfenster bieten 4-fachen Schutz
Das Konstruktionsprinzip des Verbundfensters wird auch heute noch eingesetzt. Der Scheibenzwischenraum wird dabei für unterschiedliche Funktionalitäten genutzt:
- Sonnenschutz: In den Scheibenzwischenraum wird ein Sonnenschutz eingearbeitet, zum Beispiel in Form von Jalousien, Faltstores oder Plissees. Die Vorrichtungen können von außen bedient werden.
- Sichtschutz: In geschlossenem Zustand bietet der integrierte Sonnenschutz einen guten Sichtschutz und eignet sich ebenso zur Verdunkelung des Raums.
- Wärmeschutz: Moderne Verbundfenster verfügen über einen hohen Wärmedämmwert durch gedämmte Rahmenkonstruktionen, Dichtigkeit und Wärmedämmverglasung.
- Schallschutz: Die Doppelverglasung wie auch die Konstruktion bieten ohne weitere Maßnahmen einen guten Schallschutz und eignen sich besonders zum Einbau an vielbefahrenen Hauptstraßen.
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Die Konstruktion ist der der Ursprungskonstruktion ähnlich: Zwei Fensterflügel werden mit Spezialbeschlägen verbunden, durch den gemeinsamen Drehpunkt lassen sich beide Flügel gleichzeitig öffnen und schließen. Häufig besteht die äußere Scheibe aus Einfachglas, während für die Innenscheibe Isolierglas verwendet wird.
Mit entsprechend hochwertigen Rahmenkonstruktionen und Verglasungen lassen sich mit Verbundfenstern U-Werte zwischen 0,6 und 0,75 W/m²K sowie ein Schalldämmmaß von 40 bis 50 dB erreichen.
Einfachfenster zum Verbundfenster aufrüsten
Gerade im Denkmalschutz, wenn die Fassade nach historischem Vorbild erhalten bleiben soll, bietet die Aufrüstung von Einfachfenstern zu Verbundfenstern eine gute Lösung. Dazu wird auf den vorhandenen Fensterflügel eine zweite Glasscheibe aufgeschraubt und somit die Dämmwirkung wie auch der Schallschutz des Fensters verbessert. Ein Wärmegewinn lässt sich allerdings nur dann erzielen, wenn auch die Fensteranschlüsse an das Mauerwerk sowie die Verbindung Rahmen-Flügel entsprechend abgedichtet ist. Bei Holzfenstern besteht die Möglichkeit, eine zusätzliche Dichtungsnut einzufräsen.
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