Schäden an der Fensterscheibe – Wie lassen sie sich beheben?
Entstehen Schäden wie Kratzer oder Risse am Fensterglas, ist das mindestens ein optisches Ärgernis, bedeutet allerdings nicht in jedem Fall, dass die Fensterscheibe komplett ausgetauscht werden muss. Wie die einzelnen Schäden zu bewerten sind und welche Möglichkeiten zur Beseitigung es gibt, behandelt der folgende Artikel.
Fenster-Konfigurator:
Jetzt Fenster individuell konfigurieren und Top-Angebote erhalten!
Kratzer im Fensterglas
Obwohl Glas grundsätzlich sehr widerstandsfähig ist, können durch ungeeignete Reinigungsmittel und Werkzeuge oder Baustoffe Schäden entstehen. Um diesen von vornherein vorzubeugen, sollte auf scheuernde Reinigungsmittel ebenso verzichtet werden wie auf chemische Produkte, grobe Putzlappen oder Fensterabzieher aus Metall. Zerkratzt werden kann das Glas außerdem durch Fingerringe oder verschmutzte Putzlappen. Ist der Schaden – also ein Kratzer – erst einmal im Glas, gibt es verschiedene Verfahren, um diesen zu entfernen.
Fensterscheibe vorbereiten
Im ersten Schritt wird die Glasscheibe gründlich und rückstandsfrei gereinigt, damit eventuell übrig gebliebene Partikel nicht neue Kratzschäden verursachen. Die Reinigung erfolgt idealerweise mit Wasser und einem Mikrofaser- oder Fensterputztuch oder mit Glasreiniger und Küchenrolle.
Kratzer auf der Scheibe entfernen
- Mit Zahnpasta oder Schlämmkreide lassen sich oberflächliche Kratzer einfach auspolieren. Dazu wird das Material auf ein weiches Tuch gegeben und solange auf der Fehlstelle poliert, bis sie verschwunden ist.
- Auch Ammoniak rückt Kratzstellen wirksam zu Leibe. 15 bis 20 ml auf 1 Liter Wasser werden mit einem weichen Tuch aufgetragen und nach kurzer Einwirkzeit mit klarem Wasser abgespült. Wichtig ist das Tragen von Schutzhandschuhen sowie ein Atem- und Augenschutz.
- Polierrot ist ein professionelles Mittel, um harte Flächen zu polieren. Das Mittel wird trocken angewendet, mit einem Tuch aufgetragen und aufpoliert.
- Glaspoliturpaste ist eine spezielle Paste, mit der oberflächliche Kratzer aus Glas entfernt werden können. Spezielle Poliersets mit Aufsätzen für die Bohrmaschine sind am besten geeignet, um die Paste aufzutragen und den Kratzer wegzupolieren.
Risse und Sprünge in der Fensterscheibe reparieren
Hat die Fensterscheibe einen regelrechten Riss oder Sprung, dann kann das gefährlich werden. Je größer der Riss ist, umso mehr wird die Statik der Scheibe beschädigt, was am Ende zu Splittern und springendem Glas führen kann. Nicht immer ist gleich ein Austausch der Scheibe erforderlich, kleinere Risse lassen sich mit einem speziellen Flüssigkleber reparieren. Eine fachgerechte Reparatur sollte auf jeden Fall vom Glaser oder dem Fensterbauer durchgeführt werden, damit das Glas seine Funktionalität behält.
Fensterscheibe austauschen
Fensterscheibe austauschen – Wann lohnt der Scheibentausch? Kaputte Glasscheiben oder bessere Wärmedämmerwerte – nicht immer ist in diesen Fällen gleich… weiterlesen
Warum springt Fensterglas?
Sprünge in der Glasscheibe können verschiedene Ursachen haben, entsteht der Schaden scheinbar ohne äußere Ursache, liegen dem Riss meistens Einbaufehler zugrunde.
- Durch bereits bei der Produktion eingedrungene Fremdkörper zwischen Glas und Rahmen entstehen Spannungen, die durch die Temperaturunterschiede schließlich zu Rissen führen.
- Bei der Herstellung wurde das Glas durch einen Kantenschlag vorgeschädigt.
- Die Scheibe ist mit zu großer Spannung in den Rahmen gesetzt.
- Der Rahmen hat sich durch Temperaturschwankungen oder mechanische Einflüsse verzogen. Dadurch gerät die Scheibe unter Spannung.
- Herstellungsfehler bei Einscheibensicherheitsglas können ebenfalls zum spontanen Bruch führen.
TIPP
Nutzen Sie unseren kostenlosen Angebotsservice: Preise von Fenstern vergleichen und bis zu 30 Prozent sparen
Verätzungen an der Scheibe
Ein weiteres Schadensbild an der Fensterscheibe sind Verätzungen durch alkalisches Material. Die Fehlstellen können zum Beispiel entstehen, wenn Wasser erst über frische Betonflächen und dann über die Fensterscheibe läuft. Auch aggressive, alkalische Reinigungsmittel wie sie zur Fassadenreinigung verwendet werden oder Steinverfestiger können die Glasfläche schädigen.
Die Maßnahmen hängen vom Grad der Verätzung ab. Bei leichten Schäden kann ein saures Reinigungsmittel Abhilfe schaffen, mittelstarke Verätzungen lassen sich zum Teil mit aufgeschlämmtem Polier- oder Schleifpulver entfernen. Für starke Verätzungen kommt eine Behandlung mit verdünnter Flusssäure in Frage, dabei müssen säureempfindliche Bauteile ausreichend geschützt werden.
Vorsicht Restrisiko
Die genannten Verfahren entfernen wirkungsvoll oberflächliche Schäden wie Kratzer, Risse und Verätzungen. Ist die Beschädigung allerdings sehr ausgeprägt, ist es ratsam, einen Fachmann zu konsultieren. Denn aus einem tiefen Kratzer kann leicht ein echter Riss werden, der die Funktionstüchtigkeit der Scheibe beeinträchtigt und sogar einen Glasbruch verursachen kann.
Ein weiteres Risiko besteht, wenn eine Scheibe im Isolierglas Risse aufweist. Dann wird die Scheibe „undicht“ und Feuchtigkeit dringt in den Zwischenraum ein, auf der Innenseite entsteht ein weißlicher Belag und das Fenster wird blind. Abhilfe schaffen hier Sanierungsverfahren, mit denen die Ablagerungen entfernt werden können oder ein Austausch der kompletten Scheibe.
Trübes Glas
Trübung des Fenster-Glases: Indiz für eine defekte Dichtung Bei Trinkgläsern ist es ein bekanntes Phänomen: werden sie zu häufig in… weiterlesen