Worauf Sie beim Fensterkauf unbedingt achten sollten
Neue Fenster nehmen beim Neubau 5 % bis 6 % der gesamten Baukosten ein. Damit sich diese Investition langfristig lohnt, sollten Bauherrn beim Fensterkauf genau hinsehen. Fehlkäufe wirken sich nicht nur negativ auf Energieeffizienz und Funktionalität aus – später Nachbesserungen oder gar ein erforderlicher Fenstertausch sind lästig und teuer.
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Hohe Anforderungen für neue Fenster
Fenster, die beim Neubau eingebaut oder im Rahmen einer energetischen Sanierung ausgetauscht, müssen hohe Anforderungen hinsichtlich Dichtheit und Wärmeschutz erfüllen. Auch Lärmschutz und Einbruchsicherheit stellen wichtige Kriterien dar. Schließlich sollen die Fenster auch optisch gut wirken und zur Fassade des Hauses passen. Beim Fensterkauf müssen grundsätzlich zwei wichtige Entscheidungen getroffen werden:
Auswahl der Verglasung
Die Verglasung muss den Anforderungen an den Wärmeschutz entsprechen. Das Gebäudeenergiegesetz (GEG) in seiner aktuellen Fassung schreibt für Fenster einen U-Wert von maximal 1,3 W/m²K vor, für Dachflächenfenster liegt der zulässige Wert bei 1,4 W/m²K. Erfüllt werden diese Vorgaben durch Isolierglasfenster mit 2- oder 3-fach-Verglasung. Ebenfalls wichtig ist ein guter Einbruchschutz, dieser wird durch Verglasungen mit mindestens der Widerstandsklasse RC 2 (Empfehlung der Polizei), besser noch RC 3 laut DIN EN 1627 erfüllt. Neue Fenster in Privathäusern sollten einen guten Schallschutz bieten, um Außenlärm auszusperren. Die Schallschutzklasse 4 ist vor allem an belasteten Standorten wie neben stark befahrenen Straßen, die richtige Wahl.

Auswahl des Rahmenmaterials
Für Fensterrahmen gibt es verschiedene Materialien mit jeweils spezifischen Vor- und Nachteilen. Grundsätzlich muss hier ebenso wie bei der Verglasung der Wärmeschutz stimmen. Alu- und Kunststofffenster benötigen für eine gute Dämmung thermische Trennung und Kammersysteme, alle Rahmenvarianten müssen eine gutes Rahmenprofil, mehrere Dichtungsebenen sowie hochwertige Fensterdichtungen vorweisen.
- Kunststofffenster: Fällt die Wahl auf Kunststofffenster, profitieren Bauherrn von günstigen Preisen und langer Lebensdauer. Zu beachten sind dabei eine hohe Qualität der Rahmenprofile, UV-beständige und farbechte Oberflächen sowie ein stabiler Stahlkern.
- Holzfenster: Die optisch attraktiven Fenster benötigen materialbedingt keine zusätzliche Trennung im Inneren, da das Holz selbst als Dämmstoff wirkt. Das natürliche Material braucht allerdings zusätzliche Pflege, um lange haltbar und ansehnlich zu bleiben. Auch hier sind die Rahmenqualität sowie mehrere Dichtungsebenen entscheidende Auswahlkriterien.
- Alufenster: Das leichte und stabile Rahmenmaterial ist unempfindlich, korrosionsfrei und langlebig. Aluminiumfenster sind insbesondere für große Fensterflächen sehr gut geeignet. Für eine gute Wärmedämmung muss auf eine thermische Trennung im Rahmenprofil sowie einen zusätzlichen Dämmkern geachtet werden.


Checkliste Fensterkauf
Die folgenden Punkte sind entscheidend beim Fensterkauf und sollten ganz am Anfang des Vorhabens stehen, denn nur mit detailliert geplanten Fenstern kann der gewählte Hersteller ein aussagekräftiges Angebot liefern:

- Welches Material und welche Farbe sollen die Fensterrahmen haben?
- Ist für die Verglasung nicht nur ein guter Wärmeschutz, sondern auch ein hoher Schallschutz wichtig?
- Welcher Fenstertyp soll eingebaut werden?
- Sollen die Fenster ein- oder mehrflügelig sein oder sind bestimmte Zusatzausstattungen (Oberlicht, abschließbare Fenstergriffe, Designbeschläge) gewünscht?
- Welche Öffnungsrichtung soll das Fenster haben?

Darüber hinaus kommt es auf den Fensterbaubetrieb selbst an. Auch der Hersteller sollte gründlich auf die genannten Punkte hin überprüft werden:
- Bietet der Betrieb eine ausführliche Beratung?
- Übernimmt der Fachbetrieb eigenhändig das Aufmaß der neuen Fenster?
- Werden Profile namhafter Hersteller für die Produktion genutzt?
- Übernimmt der Hersteller den Einbau der Fenster?
- Ist der Betrieb Mitglied in einem Fachverband wie dem VFF
- Wird eine Montage nach RAL garantiert?
- Liefert der Fensterbauer ein vollständiges und verständliches Leistungsangebot zu üblichen Preisen?

TIPP
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Fenster online kaufen
Wie so vieles können heute auch Fenster online bestellt werden. Dazu bieten die Hersteller Konfiguratoren an, mit denen die Parameter jedes Fensters online festgelegt werden können. Neben den Abmessungen können Verglasung, Profilierung, Aufteilung, Öffnungsrichtung, Funktionen, Beschläge und Zusatzausstattungen ausgewählt werden. Im Vergleich zum Kauf der Fenster beim Fensterbauer in der Nähe sind die Preise oft günstiger.
Der Nachteil: Bauherrn bleiben bei der Planung und Auswahl der Fenster meist allein. Stimmt das Aufmaß nicht oder kommt es aus Unwissenheit und mangelnder Erfahrung zu Fehlern bei der Bestellung, trägt der Auftraggeber die zusätzlichen Kosten. Wer sich für diesen Weg entscheidet, sollte deshalb bei Planung und Aufmaß besonders umsichtig und sorgfältig vorgehen. Insbesondere dann, wenn der Fenstereinbau im Preis nicht enthalten ist, ist es dennoch nötig, einen Fachbetrieb zu finden, der die Montage übernimmt.

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Fenster im Ausland kaufen
Eine weitere Möglichkeit, beim Fensterkauf zu sparen, ist der Kauf im Ausland. Polen und andere europäische Länder bieten Produktion und Einbau häufig zu deutlich günstigeren Preisen als deutsche Firmen an. Hat der Betrieb gute Referenzen, spricht im Grunde nichts gegen diese Variante.
Problematisch kann es bei Mängeln werden – ausländische Betriebe sind oft schwerer in die Gewährleistungspflicht zu nehmen, da die rechtlichen Mittel beschränkt sind.

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