Entwässerung Terrassendach

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Wie jedes Dach muss auch ein Terrassendach fachgerecht entwässert werden. Andernfalls sucht sich das Wasser selbst seinen Weg vom Dach und macht die Freude über den Witterungsschutz schnell zunichte: Unkontrolliert ablaufendes Regenwasser kann die Terrasse durchnässen, aber auch an der Wand oder der Stützenkonstruktion ablaufen und so die Bausubstanz bis ins Fundament hinein langfristig beschädigen. Für die Dachentwässerung gibt es verschiedene Systeme und Möglichkeiten.

Dachkonstruktion und Dachrinne Ⓒ Michal, stock.adobe.com
Dachrinnen für das Terrassendach sind in verschiedenen Formen und Konstruktionsvarianten erhältlich und in erster Linie Geschmackssache. Ⓒ Michal, stock.adobe.com
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Klassiker Regenrinne mit Varianten

Die klassische Dachentwässerung mit Regenrinne und Fallrohr eignet sich auch für das Terrassendach. Die Regenrinne wird mit leichtem Gefälle an der Traufseite des Daches befestigt, das aufgefangene Niederschlagswasser über ein Fallrohr abgeleitet. Damit das Prinzip funktioniert, muss auch das Terrassendach ein Gefälle aufweisen, sodass das Wasser automatisch in Richtung der Regenrinne abläuft, um dort gesammelt zu werden. Als Material für das Entwässerungssystem kommen Titanzink, verzinktes Stahlblech, Kupfer, Edelstahl, Aluminium oder Kunststoff in Frage. Welches Material gewählt wird, hängt vom Preis, aber auch von der gewünschten Optik ab.

Neben der einfachen vorgehängten Rinne mit halbrunden oder kastenförmigen Profilen gibt es auch Aufdachrinnen(Dachneigung mindestens 15 Grad), innenliegende Rinnen (unsichtbar in die Dachhaut eingebettet) und weitere Varianten. Befestigt werden die Rinnen, die mit einem Gefälle von 1 bis 3 Grad zum Fallrohr hin verlegt werden sollten, mit zum System passenden Rinnenhaltern, die wiederum an der Traufbohle befestigt sind. Als Traufbohle bezeichnet man die unterste Latte der Dachlattung, die auch als Auflage für die untere Reihe der Dachziegel dient. Der Abstand der Rinnenhalter beträgt ca. 67 cm, die Montage erfolgt mit leichtem Gefälle zu den Abläufen hin.

Entwässerung für das Terrassendach
Entwässerung für das Terrassendach

In Abhängigkeit von der Größe der Dachfläche muss auch die Nennweite der Dachrinne stimmen, um den zügigen Ablauf zu gewährleisten. Für eine Dachgrundfläche bis 25 m², die in den meisten Fällen beim Terrassendach nicht überschritten wird, empfiehlt sich eine Nennweite von 70 mm.

Das Fallrohr – kontrollierter Regenwasserablauf

Das Fallrohr leitet das von der Regenrinne aufgefangene Niederschlagswasser nach unten ab. Idealerweise ist der Ablauf mit einem Gitter geschützt, um das Verstopfen durch Laub und andere Verschmutzungen zu verhindern. Das Fallrohr ist optisch an die Dachrinne angepasst und verläuft entweder offen an einer Terrassenstütze entlang oder ist unsichtbar in die Stütze integriert. Dies ist zum Beispiel bei Terrassenüberdachungen mit Aluminiumstützen möglich. Wohin das Regenwasser aus dem Fallrohr anschließend abgeleitet wird, ist flexibel wählbar. Möglich ist der Ablauf in eine Regentonne, in den Abwasser- bzw. Regenwasserkanal, in den Gartenteich oder auch in das Brachwassersystem des Hauses.

Tipp: Alternativ zum Fallrohr kann eine Regenablaufkette eingesetzt werden. Das Niederschlagswasser wird über eine robuste Kette abgeleitet. Neben der Funktion bietet diese Variante auch einen dekorativen Effekt durch die entstehenden Wasserspiele.
Die Montage der Terrassendach-Entwässerung
Die Montage der Terrassendach-Entwässerung

Wohin mit dem Niederschlagswasser?

Am Ende des Fallrohrs geht es für das Niederschlagswasser weiter, auch dafür gibt es verschiedene Möglichkeiten von der Versickerung im Erdreich, über die Sammlung als Gießwasser bis hin zur Ableitung in die Kanalisation.

Versickerung

Theoretisch kann das gesammelte Niederschlagswasser vom Fallrohr aus auch direkt im Untergrund versickern. Dazu muss der Erdboden einige Zentimeter tiefer als der Terrassenboden liegen und versickerungsfähig sein. Wichtig ist ein Gefälle von der Terrasse weg, damit sich keine Pfützen bilden. Die Kanalisation wird dadurch nicht belastet, allerdings kann es bei Starkregen über längere Zeit dennoch zum Stau und zur Überschwemmung kommen und damit auch zur Belastung des Kellers oder der Fundamente durch die anfallende Bodennässe. Abhilfe schafft eine Drainage im entsprechenden Bereich. Diese lässt sich mit Sickerplatten oder einer Kiesschicht umsetzen, in die Drainrohre verlegt sind. Die Drainage leitet das Wasser von der Terrasse, bzw. dem Gebäude weg, zum Beispiel in den Gartenteich.

Regentonne Ⓒ Karin Jähne, stock.adobe.com
Die Regentonne ist die einfachste Möglichkeit, um Niederschlagswasser vom Terrassendach zu sammeln Ⓒ Karin Jähne, stock.adobe.com

Nutzung als Gießwasser

Wird das Regenwasser in einer Regentonne oder einer Zisterne gesammelt, kann es als Gießwasser im Garten weiterverwendet werden. Die einfachste Möglichkeit besteht darin, das Fallrohr in eine Tonne laufen zu lassen. Das dort gesammelte Wasser kann mit der Gießkanne über einen Hahn abgenommen werden. Nachteil dieser Variante: ist die Regentonne voll und wird nicht rechtzeitig entleert, läuft das Wasser über und versickert unkontrolliert im Untergrund. Mehr Platz bieten geschlossene Regenwassertanks mit Zapfhahn zur kontrollierten Entnahme.

Eine weitere Sammelmöglichkeit bieten unterirdische Zisternen. Diese Bodentanks sind mit einer Pumpe ausgestattet. Das gesammelte Wasser kann damit bequem entnommen werden. Zu beachten ist, dass die Zisterne unter der Frostgrenze von 80 cm liegen muss, damit das Wasser im Winter nicht gefriert und den Behälter sprengt. Alternativ muss die Zisterne im Herbst möglichst komplett entleert werden.

Zisterneneinbau Ⓒ Ilhan Balta, stock.adobe.com
Die unterirdische Zisterne bietet viel Volumen fürs Niederschlagswasser und kann auch an das häusliche Brauchwassersystem angeschlossen werden Ⓒ Ilhan Balta, stock.adobe.com
Wohin mit dem Regenwasser?
Wohin mit dem Regenwasser?

Unterirdische Entwässerung

Soll das Niederschlagswasser unterirdisch abgeleitet werden, führt das Fallrohr in ein Rohrsystem, das entweder mit dem Regenentwässerungsnetz, einer vorhandenen Sickergrube oder dem hauseigenen Brauchwassersystem verbunden ist. Für den Anschluss des Fallrohrs an die unterirdischen Rohrleitungen sind Fundamentfüße aus Beton verfügbar, die einen Abfluss oder Auslauf enthalten.

Niederschlagswasser als Brauchwasser nutzen

Für verschiedene Anwendungen im Haus, wie zum Beispiel die Toilettenspülung oder die Waschmaschine kann auch Regenwasser genutzt werden. Dazu muss ein vom Trinkwasser getrenntes Brauchwassersystem installiert werden, das von der Zisterne zu den Abnehmern im Haushalt führt. Auch wenn sich dadurch kostbares Trinkwasser sparen lässt, entstehen für die Anlage vergleichsweise hohe Kosten. Je nach Speicher, Rohrleitungen, Filter, Pumpen und Anzahl der Abnehme liegen die Preise für ein Brauchwassersystem zwischen 2.500 und 5.000 Euro.

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